Private Krankenversicherung: Provision für Makler auf 9 Monatsbeiträge gedeckelt

Die Versicherungsvermittler für die Private Krankenversicherung erhalten künftig maximal neun Monatsbeiträge als Provisionsobergrenze. Die bisherigen exzessiv hohen Provisionen sollen damit ein Ende haben. Gleichzeitig wird per Gesetz die Stornohaftung für Neuverträge auf fünf Jahre angehoben. Versicherungsmakler müssen ab jetzt sowohl mit geringeren Provisionen als auch mit einer deutlich längeren Stornohaftung auskommen. Damit wird dem ständigen Wechsel der privaten Krankenversicherung auf Kosten der Versicherten ein Riegel vorgeschoben.

Versicherungsmakler: 9 statt 18 Monatsbeiträge Provision für die PKV

Die privaten Krankenversicherer sind stets auf der Suche nach Neukunden und belohnen Versicherungsvermittler mit teils überdurchschnittlich hohen Provisionen, wenn sie Neukunden für ihre PKV werben konnten. Bisher bezahlten einige wenige Versicherer bis zu 18 Monatsbeiträge. Diese hohen Provisionen jedoch führten in einigen Fällen dazu, dass Vermittler ihre Kunden nicht mehr bedarfsgerecht beraten haben und relativ schnell einen Versicherungswechsel durchführten. Für die Versicherungskunden war diese Praxis oft negativ, da nicht selten auch gute gegen weniger gute Verträge ausgetauscht wurden. Zudem mussten die hohen Provisionen natürlich auch mitfinanziert werden, wodurch die Versicherungsbeiträge in die Höhe schnellten.

Makler haften fünf statt ein Jahr für PKV Verträge

Das System des schnellen Versicherungswechsels wurde auch durch die relativ geringe Stornohaftung begünstigt. Vermittler mussten also nicht befürchten, dass sie ihre Provisionen verlieren, wenn ein abgeschlossener Vertrag bereits im kommenden Jahr oder spätestens nach zwei Jahren wieder verändert wurde. Mit diesem Provisionsmodell soll nun Schluss sein. Da die Branche selbst keine einvernehmliche Regelung finden konnte, hat nun der Gesetzgeber beschlossen, dass die Versicherungen für neue PKV Verträge nun maximal neun Monatsbeiträge als Provisionen ausschütten dürfen. Zudem wurde die Stornohaftung auf fünf Jahre verlängert und ist damit ebenso lang wie bei Lebensversicherungen. Diese neue gesetzliche Regelung soll vor allem die Verbraucher schützen, die in die PKV eintreten wollen oder einen alternativen PKV Tarif suchen, um günstiger versichert zu sein. Sie sollen sich jetzt auf die Beratung der Versicherungsfachleute verlassen können und nicht befürchten müssen, dass die Beratung einzig darauf abzielt, Provisionen zu verdienen.

PKV muss mehr Wert auf Qualität und Testergebnisse legen

Welche Auswirkungen dieses neue Provisionsmodell in der Preisgestaltung und Werbung der einzelnen Versicherungen haben wird, kann heute noch nicht beantwortet werden. Es ist aber davon auszugehen, dass die Privaten Krankenversicherer nun wieder deutlich mehr Wert auf Auszeichnungen aus dem PKV Test sowie auf hochwertige Serviceleistungen legen werden, denn diese Qualitäten werden von Verbrauchern sehr geschätzt. Zudem nutzen viele Versicherungskunden die Testurteile von unabhängigen Instituten wie der Stiftung Warentest oder der Finanztest, die unabhängig darüber informieren, welche Vorteile die Private Krankenvollversicherung bietet und welche Nachteile ggf. zu beachten sind. Die Testergebnisse werden dann von vielen Versicherungskunden als Entscheidungsgrundlage bei einem PKV Wechsel genutzt.

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