Private Krankenversicherung Wechsel

Wann macht ein Tarifwechsel Sinn? Wir zeigen worauf es ankommt

Unter „Private Krankenversicherung Wechsel“ versteht man sowohl den Wechsel in die private Krankenversicherung als auch den Wechsel innerhalb der PKV, also einen Tarifwechsel. Zudem gibt es den Wechsel von der gesetzlichen Krankenkasse zur privaten Krankenversicherung und den Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenkasse, also die Rückkehr in die GKV. Für alle diese Arten von Krankenversicherungswechsel gilt es Fristen (Wechselfrist und Kündigungsfrist) und Voraussetzungen (Einkommensgrenzen und Mindesteinkommen) einzuhalten. Sinnvoll ist außerdem ein individueller Krankenversicherungsvergleich privat oder gesetzlich, um abschätzen zu können, ob ein Krankenkassenwechsel im jeweiligen Fall empfehlenswert ist oder nicht. Im Vergleich oder im PKV Test wird dabei nach Berufsgruppen wie Angestellte, Selbständige, Beamte und Studenten ebenso unterschieden wie nach der persönlichen Lebenslage, z.B. Single, Familie mit Kinder, Existenzgründer etc.

PKV Wechsel: Wartezeit und Bedingungen

Pünktlich zum 01. Januar 2011 hat die Bundesregierungen im Zuge der Gesundheitsreform 2011 neue Regeln in Bezug auf den Krankenversicherungswechsel privat/gesetzlich geschaffen. Zu den neuen Regeln gehört die Reduzierung der Wartezeit von drei auf ein Jahr. Damit können gerade Arbeitnehmer schneller in die private Krankenversicherung wechseln. Kündigung und Abschluss der neuen Krankenvollversicherung sollten aus Sicht vieler Versicherungsexperten aber nicht ohne einen vorherigen PKV Vergleich erfolgen. Denn die Entscheidung für die PKV hält unter Umständen ein Leben lang. Damit Ihr PKV-Wechsel am Ende nicht zum Finanzgrab wird, erfahren Sie im Folgenden einige wichtige Fakten und Informationen im Zusammenhang mit dem Krankenkassenwechsel privat oder gesetzlich.

Voraussetzungen und Bedingungen für den PKV-Wechsel

Der Wechsel in die private Krankenversicherung ist in Deutschland an einige Bedingungen geknüpft. Sind Sie Selbständiger und Freiberufler, können Sie ohne Rücksicht auf das erzielte Einkommen den KV-Wechsel vollziehen. Anders als Arbeitnehmer, hier müssen Sie ein Bruttoeinkommen oberhalb der JAEG (Jahresarbeitsentgeltgrenze, auch als Versicherungspflichtgrenze bekannt) erzielen, um in eine private Krankenkasse zu kommen. Dazu war beispielsweise 2010 noch ein Bruttojahreseinkommen von 49.950 Euro nötig, damit Sie 2011 den Wechsel in eine private Krankenversicherung vollziehen können. Für das Jahr 2013 ist die JAEG nochmals deutlich erhöht worden, ihre Höhe liegt nunmehr bei 52.200 Euro für die private Krankenversicherung.

Wechsel und Abschluss der neuen Krankenversicherung ist aber nicht nur Selbständigen, Beamten oder Arbeitnehmern vorbehalten. Falls Sie demnächst ein Studium aufnehmen, bietet sich die einmalige Gelegenheit, in die PKV einzutreten und sich privatversichern zu lassen. Hierfür müssen Sie sich, um die Voraussetzungen zu erfüllen, von der Versicherungspflicht (§ 8 SGB V) befreien lassen – und zwar in den ersten 3 Monaten des Studiums. Nur so ist der Krankenversicherungswechsel von  gesetzlich zu privat als Student möglich.

Der KV-Wechsel von gesetzlich zu privat

Der Wechsel in die PKV kann als Kassenpatient unter verschiedenen Gesichtspunkten erfolgen. Entweder durch das Überschreiten der JAEG oder den Schritt in die Selbständigkeit. In beiden Fällen erlischt die Versicherungspflicht und Sie haben die Chance zur Kündigung gegenüber der GKV. Hier gilt i. d. R. eine zweimonatige Kündigungsfrist zum Monatsende. Wichtig: Bevor Sie kündigen, sollte bereits sicher sein, dass es zum erfolgreichen Wechsel zur private Krankenversicherung kommt.

In Deutschland gilt seit 2009 für alle Krankenversicherungsbereiche eine Versicherungspflicht, die erfüllt werden muss. Außerdem setzt eine zu frühe Kündigung Sie erheblich unter Druck. Beim Wechsel der Krankenversicherung müssen Sie darauf achten, dass der private Versicherer Ihnen im Zuge der Antragsformalitäten Gesundheitsfragen stellt, die wahrheitsgemäß zu beantworten sind (siehe Versicherungsvertragsgesetz). Je nachdem, ob Sie mit Vorerkrankungen den Wechsel in die private Krankenversicherung vollziehen, kann sich der Eintrittsbeitrag durch Risikozuschläge erhöhen.

PKV Tarifwechsel: Wechsel innerhalb der privaten Krankenversicherung

Natürlich ist es auch möglich, zwischen den Anbietern einer privaten Krankenversicherung zu wechseln. Allerdings müssen Sie in diesem Zusammenhang wissen, dass dies zu Ihrem Nachteil werden kann. Auf der einen Seite besteht die Gefahr, dass inzwischen aufgetretene Vorerkrankungen, die im Zuge der erneuten Gesundheitsprüfung durch Gesundheitsfragen anzuzeigen sind, im Zuge des Wechsels innerhalb der PKV entscheidende Auswirkungen auf den Beitrag haben. Auf der anderen Seite ist die Mitnahme der Altersrückstellungen nach wie vor nur eingeschränkt möglich.

Es gilt daher genau zu prüfen, wie lohnenswert der Wechsel innerhalb der privaten Krankenversicherung ist. Vor dem PKV-Wechsel ist es deshalb ratsam, eine unabhängige Beratung zu suchen. Ein erster Schritt wäre der Private Krankenversicherung Rechner, mit dem Sie die PKV im Voraus berechnen und vergleichen können, sowie die Empfehlungen und Analysen aus dem PKV Test der Stiftung Warentest, mit denen Sie die beste Option für Ihre Bedürfnisse finden können. Erst nach ausgiebiger Prüfung sollte ein Private Krankenversicherung Wechsel erwogen werden.

Alternative zum PKV Wechsel – reiner Tarifwechsel

Eine Alternative zum PKV Wechsel, also dem Wechsel des Anbieters, stellt der reine PKV Tarifwechsel dar. Denn bei einem internen Wechsel Ihres PKV Tarifes bleiben Sie bei Ihrem angestammten Versicherer, können sich jedoch die Vorteile eines günstigeren Tarifes aus seinem Sortiment sichern. Auf diese Weise können Sie beispielsweise Ihren PKV Beitrag deutlich senken und dennoch Ihre Altersrückstellungen behalten. Außerdem wird bei einem reinen Tarif Wechsel keine neue Gesundheitsprüfung für Ihre private Krankenversicherung fällig.

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