PKV Verband widerspricht AOK Studie

Die Studie im Auftrag der AOK, welche massiv steigende Beiträge von 2700 Euro pro Jahr und Versichertem voraussagt, hat sehr viel Wirbel verursacht, daher nimmt es nicht Wunder, wenn der PKV-Verband der AOK-Studie vehement widerspricht.

Im Gegenteil: der PKV-Verband fühlt sich für die Zukunft gut gerüstet und aufgestellt. So verweist der Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung, Dr. Volker Leienbach, auf die wachsende Zahl der Privatversicherten, 2011 kamen netto 75.100 Versicherte in die Private Krankenversicherung hinzu.

8,89 Millionen Versicherte in der PKV

Damit haben rund 8,89 Millionen Menschen in Deutschland eine private Krankenversicherung bei den über 40 Anbietern der PKV. Ferner negiert Leienbach die These, dass sich in den vergangenen Wochen die Beschwerden über private Krankenkassen sich gehäuft hätten. Insgesamt 144 Beschwerden über übermäßige Beitragssteigerungen könnten nicht auf einen Systemfehler schließen.

Dies seien 0,016 % aller Versicherten der PKV. Die durchschnittliche Beitragssteigerung läge bei zwei Prozent pro Jahr, dies hätten unabhängige Beobachter bestätigt.

Massive Beitragssteigerungen in der PKV?

Die Behauptung, wonach die Beitragssteigerung in der PKV sich im Durchschnitt auf zwei Prozent beliefe, bleibt nicht unwidersprochen. Zum einem gilt, dass die Beamten in der privaten Krankenversicherung eher moderate Beitragssteigerungen erfahren, rund die Hälfte aller Versicherten der PKV sind Staatsdiener. Erfahrungsgemäß verursachen Beamte weniger Kosten, hier steigen die Beiträge in der Tat sehr moderat an. Die große Anzahl der Beamten verzerren das Bild über die Realität, so die Kritiker der PKV.

In der besagten AOK-Studie gehen die Studienmacher hingegen von einer durchschnittlichen Beitragssteigerung von fünf Prozent im Jahr aus, in Teilen würden die Beiträge gar bis zu sieben Prozent ansteigen. Im Laufe von 12 Jahren verdoppeln sich somit die Beiträge.

Wirkliche Kostensteigerungen?

Andere Experten beziffern die wirklichen Kostensteigerungen bei der Privaten Krankenversicherung mit 3,3 % pro Jahr, in der gesetzlichen Krankenversicherung läge die Verteuerung bei 3,1 %. Die privaten Krankenkassen haben deutlich höhere Entlohnungssysteme für Arzte als gesetzliche Krankenkassen.

Doch seit Jahrzehnten liegen die Ausgaben im Gesundheitswesen, zieht man als Vergleich die gesamtwirtschaftliche Leistung (BIP) heran, stets bei zehn bis elf Prozent des BIP. Verglichen mit anderen Industrieländern sind dementsprechend die Kostensteigerungen in Deutschland eher moderat. Seit 1991 haben sich die Ausgaben, gemessen am BIP, in den USA eher verdoppelt, trotz schlechter Versorgung in der Breite.

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