Für wen lohnt sich die Private Krankenversicherung 2012?

Wer als abhängig Beschäftigter, also als Angestellter bzw. Arbeitnehmer über der Versicherungspflichtgrenze von 50850 Euro in 2012 liegt, kann in die Private Krankenversicherung wechseln und sich in der PKV versichern. Selbstständige, Beamte und Freiberufler können sich in aller Regel aussuchen, sich in der PKV zu versichern oder aber in die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung einzutreten. Doch für wen lohnt sich welche Form der Krankenversicherung in 2012?

PKV: Für über 40-Jährige kaum lohnenswert

Wer in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichert ist und Vorerkrankungen aufweist, muss bei einem Wechsel in die Private Krankenversicherung (PKV) zumeist einen Zuschlag bezahlen. Dieser kann im Einzelfall bis zu 30 Prozent der zu entrichtenden Prämie betragen. Besonders hohe Aufschläge sind bei chronischen Erkrankungen zu entrichten. Die PKV lohnt sich daher besonders für junge und gesunde Versicherungsnehmer. Insbesondere für über 40 Jahre alte Versicherte ist lohnt sich ein Wechsel zur privaten Krankenversicherung oftmals kaum. Dies liegt zum einen in der zu geringen Zeit noch ausreichend Altersrückstellungen aufzubauen, zum anderen in dem teuren Einstiegstarif, der für über 40-Jährige zugrunde gelegt wird.

PKV: Bevorzugte Behandlung beim Arzt

Der besondere Vorteil für Versicherte in der PKV ist die Tatsache, dass durch den Anreiz der höheren Honorarberechnung zumeist eine bevorzugte Behandlung von PKV-Patienten stattfindet. Auch wenn es darum geht, einen Termin beim behandelnden Arzt zu erhalten, werden Privatpatienten zumeist bevorzugt behandelt. Vielfach ordnet der Arzt bei privat versicherten Patienten eine teurere und damit zumeist auch bessere Behandlungsmethode an, als für Kassenpatienten. Wer in die PKV wechseln will, sollte aber bedenken, dass sich im Laufe des Versicherungslebens der PKV Beitrag in etwa verdreifacht. Zum Zeitpunkt des Renteneintrittsalters zahlt der PKV-Versicherte somit einen rund dreimal so hohen Beitrag wie zu Beginn der Versicherungszeit. Wer jedoch in einem Beruf arbeitet, der regelmäßige Höhergruppierungen vorsieht, kann diese Beitragssteigerung durch die zugleich erfolgten Gehaltssprünge kompensieren. Über den Private Krankenversicherung Rechner lassen sich individuelle Beiträge einfach berechnen.

PKV: Individuell gestaltete Leistung

Ein weiterer Vorteil der PKV gegenüber der GKV ist die Tatsache, dass Privatversicherte bei Versicherungsbeginn mit der privaten Versicherungsgesellschaft einen vertraglich festgelegten Leistungskatalog abschließen. Dieser ist für den Zeitraum der Versicherung in dem abgeschlossenen Tarif für beide Seiten verbindlich. In der gesetzlichen Krankenversicherung versicherte Personen unterliegen hingegen durchaus einem politisch beschlossenen Sparwillen. Auch freiwillig gewährte Leistungen der GKV können jederzeit seitens der Krankenkasse zurückgenommen werden. Der Privatversicherte hat indes ein vertraglich verbrieftes Anrecht auf Behandlung gemäß dem festgelegten Leistungskatalog. Da die Leistungsunterschiede je nach privater Krankenversicherung sehr unterschiedlich sind, lohnt sich hier ein PKV Vergleich in den meisten Fällen.

GKV: Kostenlose Mitversicherung von Familienangehörigen

Zudem sollten an der PKV Interessierte bedenken, dass der GKV-Beitrag zwar in der GKV altersunabhängig erhoben wird, aber in den Beitrag Kosten wie Zusatzbeitrag, Praxisgebühr, Medikamentenzuzahlung und weitere Kosten mit einfließen müssen. Gleiches gilt im Falle von Zahnbehandlungen. Hier ist der Eigenanteil für in der GKV versicherte Personen sehr hoch. Privatversicherte können sich im Gegensatz zu GKV-Versicherten ihre medizinischen Leistungen selbst festlegen. Ein Nachteil der PKV ist die Einzelberechnung von Familienmitgliedern. In der GKV sind Ehepartner und Kinder in der Regel kostenfrei mitversichert. PKV-Versicherte müssen hingegen für jedes Familienmitglied eine eigene Police abschließen. Die PKV lohnt sich daher in aller Regel für junge und gesunde Personen mit hohem Einkommen, die GKV in aller Regel für Familien und ältere Versicherte.

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