Continentale Krankenversicherung: Beitragsgarantie bis 2013
Die private Krankenversicherung der Versicherungsgruppe der Continentale hat für die verkaufsstärksten Tarife eine Beitragsgarantie ausgesprochen, ein ungewöhnlicher Vorgang im Tarifdschungel der PKV, die je nach Sichtweise starke Beitragsanpassungen kennt. Die Continentale Krankenvollversicherungen der Tarife ECONOMY und COMFORT erhalten demnach eine stabile Beitragshöhe bis zum 31. Dezember 2013 ausgesprochen.
Dies erklärte der Vorstandsvorsitzende der Continentale, Rolf Bauer. Die Beitragsgarantie könne auch deswegen ausgesprochen werden, weil das Selbstbeteiligungsmodell dieser Tarife der Continentale auf dem Markt der Krankenvollversicherungen der PKV einmalig sei.
Leistungsdynamische Selbstbeteiligung der Continentale
Die Selbstbeteiligung der oben aufgeführten Tarife sei einmalig und deswegen äußerst erfolgreich, so die Presseerklärung der Continentale. In diesen Tarifen richte sich die Selbstbeteiligung nicht nach fixen jährlichen Summen, sondern nach lesitungsdynamischen Aspekten.
Im Tarif Economy betrage die Selbstbeteiligung für jeden Arztbesuch zehn Euro, für den Tarif COMFORT würden 20 Euro berechnet. In anderen Tarifen anderer PKV-Anbieter werden jährliche Summen der Selbstbeteiligung vereinbart, in manchen wird gar eine Beitragsrückerstattung ausgelobt, falls der Versicherte in einem bestimmten Zeitraum keine Leistungen in Anspruch nimmt.
Für chronisch Kranke kann demnach das Modell der Continentale sich als nachteilig heraus stellen, auch hier gilt, dass ein Interessent das Kleingedruckte lesen muss. Eine andere Frage ist die, wie sich die Beiträge nach dem Stichtag vom 31. Dezember 2013 entwickeln werden.
Private Krankenversicherer unter Druck
Ab dem 21.12.2012 sind Versicherungen der PKV angehalten, so genannte Unisex-Tarife anzubieten. In der Regel zahlen Frauen in der PKV bei ähnlichen Leistungsangeboten rund ein Viertel mehr, als Männer, ein Umstand der Benachteiligung, die die Regierung abgeschafft wissen will. Für die Versicherungen sind die Unisex-Tarife hingegen eine Herausforderungen, entsprechen sie doch keineswegs den versicherungsmathematischen Berechnungen.
Krankenversicherungswechsel
Auf der anderen Seite wurden die Kriterien für einen Wechsel von der GKV in die PKV Anfang diesen Jahres aufgelockert, so dass sich der Personenkreis der PKV-Berechtigten sich erweitert hat. Deswegen sind die Zahlen der Menschen mit einer Krankenvollversicherung in der PKV inzwischen auf neun Millionen Versicherte angestiegen.
Der Wettbewerb um die neuen Kunden scheint auch die Geschäftspolitik der Continentale beeinflusst zu haben. Schließlich sind gerade die Privaten Krankenkassen aufgrund der teils massiven Beitragssteigerungen in die Kritik geraten, insbesondere die gesetzlichen Krankenkassen fahren eine regelrechte Kampagne gegen die PKV auf. Ferner droht den privaten Krankenkassen eine Gefahr namens Bürgerversicherung, was letztlich auf ein Ende des bisherigen Modells der privaten Krankenvollversicherung hinaus läuft.
Private Krankenzusatzversicherungen im Aufwind
Schon jetzt haben die Anbieter einer PKV angefangen, sich auf andere Gebiete zu spezialisieren. So ist der Kundenkreis der Zusatzversicherungen wesentlich größer. Andere PKV-Anbieter haben einen gesetzlichen Arm gegründet.
Fazit: Mit Vorsicht zu genießen
Vollmundige Versprechungen in der Privaten Krankenversicherungen führen immer zu Problemen. So locken einige Anbieter mit günstigen Einsteigertarifen, nur um später mit massiven Beitragssteigerungen eine böse Überraschung zu liefern. Da ein Rückwechsel in die GKV mit erheblichen Hürden gespickt ist (und ab dem 55. Lebensjahr nahezu ausgeschlossen ist, gerade dann, wenn die Beiträge massiv steigen), will die Auswahl einer PKV wohl überlegt sein.
Private Krankenversicherung für Beamte oft sinnvoll
Schließlich gilt es, die zukünftigen Entwicklungen weitestgehend zu berücksichtigen. Für einen Beamten, der dazu noch ledig ist und keine Kinder haben will, kann der Umstand eintreten, dass eine Krankenvollversicherung über die PKV günstiger ist, als eine innerhalb der GKV. Doch für den Rest gilt, wer bessere Leistungen erhalten will, muss entsprechend tiefer in die Tasche greifen.
Das bedeutet noch lange nicht, dass man blauäugig teurere Tarife bei gleicher Leistung nehmen muss. Ein Vergleich der PKV im Vorfeld kann helfen, entsprechend gute Tarife der PKV ausfindig zu machen. Eine Beitragsgarantie, wie sie die Continentale ausspricht, kann ein Argument liefern, muss aber nicht.