Private Krankenversicherung verschärft Annahmerichtlinien

Beitragspreller haben in der privaten Krankenversicherung großen Schaden angerichtet. Einige Tarife der ARAG Krankenversicherung oder der Central Krankenversicherung sind hiervon besonders betroffen und müssen die Verluste durch enorme Beitragsanpassungen ausgleichen. Um dieses Problem in Zukunft lösen zu können, setzen einige Versicherer wie die AXA, der Deutsche Ring sowie die Hallesche Krankenversicherung nun auf verschärfte Annahmerichtlinien.

Beitragsrückstände Problem für die PKV

Versicherte, die die Beiträge für ihre private Krankenversicherung nicht mehr bezahlen können, sind für die PKV ein großes Problem. Nach Schätzungen gibt es derzeit mehr als 142.000 Menschen, die als Beitragspreller registriert sind und den Versicherungen Verluste von rund 554 Millionen Euro bescherten. Besonders betroffen sind Anbieter, die über Billigtarife versucht haben, zahlreiche Neukunden zu werben, die jetzt jedoch aufgrund negativer Auftragslage selbst diese günstigen Beiträge nicht mehr entrichten können. Besonders betroffen sind dabei die ARAG sowie die Central Krankenversicherung, die niedrigste Quote an Beitragsprellern weist die Debeka aus.

Strenge Annahmerichtlinien soll PKV vor Beitragsrückstand schützen

Einige Versicherer wollen sich nun vor weiteren Beitragsprellern schützen und haben in ihren Richtlinien verschärfte Annahmekriterien eingeführt. Eine der ersten Versicherungen, die bereits reagiert haben, ist die Hallesche Krankenversicherung. Sie führt seither eine Bonitätsprüfung durch, bevor der Versicherungsantrag angenommen wird. Diese Bonitätsprüfung soll zeigen, ob der künftige Versicherte wirtschaftlich solide ist und seine Beiträge so übernehmen kann.
Auch die AXA Krankenversicherung hat ihre Annahmerichtlinien in diesem Jahr überarbeitet. Seit November 2011 sind bestimmte Berufsgruppen von der privaten Krankenversicherung ausgeschlossen. Hierzu gehören neben Saisonarbeitern auch Erntehelfer, Trockenbauer und Kraftfahrzeugführer, da diese Branchen als besonders negativ angesehen werden.

Deutscher Ring mit besonders strengen Annahmerichtlinien

Versicherte, die eine private Krankenversicherung beim Deutschen Ring in Anspruch nehmen wollen, müssen nun eine Vorversicherung nachweisen, die über mindestens 24 Monate Bestand hatte. Zudem sollte die voraussichtliche Versicherungsdauer mindestens drei Jahre betragen, auch ist es notwendig, den Erfolg der eigenen Tätigkeit zu belegen und die Versicherung davon zu überzeugen, dass die Tätigkeit tatsächlich nachhaltig ist. Schließlich sind regelmäßige Einkommen für die Beitragszahlung unabdingbar.

Annahmerichtlinien sollten PKV zu mehr Beitragsstabilität verhelfen

Obwohl die Annahmerichtlinien verschärft wurden, ist das Neukundengeschäft von Hallescher Krankenversicherung und AXA Krankenversicherung stabil. Grundlage hierfür sind sicherlich die positiven Bewertungen im PKV Test, bei denen sowohl die einzelnen Tarife wie auch die Versicherungen insgesamt überzeugen konnten. Auch im Bereich der Beitragsstabilität, die für immer mehr Versicherte zum wichtigsten Faktor bei einem PKV Wechsel gehört, können diese Versicherungen mit positiven Testergebnissen glänzen.

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