Private Krankenversicherung: Rechenschaftsbericht 2011

Im vergangenen Jahr haben die niedergelassenen Ärzte der privaten Krankenversicherung (PKV) viel Geld gespart. Für Behandlungskosten im Zusammenhang mit der ambulanten Krankenversorgung gaben die privaten Krankenversicherer weniger Geld aus, als noch im Jahre 2010. Im Gegensatz dazu stiegen die Ausgaben der PKV für Zahnärzte deutlich.

PKV-Rechenschaftsbericht 2011: Größte Ausgabeanstieg bei Zahnarztkosten

Die Versicherungsleistungen insgesamt nahmen um 2,9 Prozent pro Versicherten zu. Die Aufwendungen für die ambulante Behandlung durch den Arzt nahmen jedoch um 0,9 Prozent gegenüber dem Jahre 2010 ab. Dies geht aus dem Rechenschaftsbericht der PKV für das Jahr 2011 hervor. Die größten Zuwächse an Ausgaben gab es bei den Zahnleistungen. Diese stiegen um 7,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2010 an. Auch der Bereich der stationären Versorgung legte deutlich zu. Demnach stiegen die Ausgaben in diesem Bereich um 6,5 Prozent an. Die ambulanten Leistungen hingegen sanken um 0,8 Prozentpunkte.

Auch Heilpraktikerkosten stiegen deutlich an

Deutlich legte auch der Ausgabebereich der Heilpraktikerleistungen zu. Hier stiegen die Ausgaben um 5,1 Prozent. Die Heilmittelausgaben legten um 0,6 Prozent zu. Dem steht jedoch eine Verringerung der Ausgaben für Arzneimittel gegenüber. Diese sanken um 2,2 Prozent. In diesem Ausgabensegment findet sich der nun auch für die privaten Krankenversicherungen geltende Arzneimittelrabatt wieder.

Arzneimittelrabatte positiv für Private Krankenversicherung

Die PKV-Branche hatte in diesem Zusammenhang eine konzentrierte Stelle zur Abrechnung von Arzneimittelrabatten gegründet. Nach Angaben des PKV-Verbandes konnten die PKV-Versicherer so ein Rabattvolumen von rund 130 Millionen Euro von den Arzneimittelherstellern anfordern. Die Leistungen zur Schadensregulierung der PKV-Kunden sowie für Leistungen an die PKV-Kunden insgesamt bewegten sich in einem Volumen von 22,8 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Zunahme von 3,8 Prozent gegenüber dem Ausgabewert von 2010.

PKV: Durch Beitragseinahmeüberschuss Gewinne erzielt

Die Beitragseinnahmen legten um 4,3 Prozent zu, sodass sich zugunsten der Beitragseinnahme ein relativer Überschuss ergibt. Die Einnahmen lagen insgesamt bei 34,7 Milliarden Euro. Davon stammen allein 72,6 Prozent aus dem Segment der Krankenvollversicherung. Auch die Anzahl der Vollversicherten in der PKV stieg um 80.800 auf nun 9 Millionen an. Dies entspricht einer Zunahme von 0,9 Prozent. Im Jahr 2010 lag der Wert der neu Krankenvollversicherten noch bei 84700.

Krankenvollversicherungen und Zusatzversicherungen nehmen zu

Auch der Bereich der Zusatzversicherungen stieg deutlich an. So verzeichnete der Bereich einen Anstieg um 2,5 Prozent gegenüber dem Jahre 2010. Insgesamt sind nunmehr 22,5 Millionen Zusatzversicherungspolicen abgesetzt worden. Die Altersrückstellungen betragen nunmehr 170 Milliarden Euro. Dies stellt einen Anstieg um 7,6 Prozent dar. Die Verwaltung kostete die PKV-Versicherer insgesamt rund 860 Millionen Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 5,5 Prozent.

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