Private Krankenversicherung: Provision soll gesetzlich reguliert werden

Spätestens nach dem bekannt gewordenen Sexskandal um einige Vertreter der Hamburg-Mannheimer Versicherung bemerkt auch die Öffentlichkeit, dass die Provisionen der Versicherer auch missbraucht werden können. „Wir kommen bei diesem Thema wohl nicht um eine maßvolle gesetzliche Regulierung herum“, sagte der Vorsitzende des Verbandes der PKV – Reinhold Schulte. Damit entspricht er im Streit um die Provisionen für die Private Krankenversicherung der öffentlichen Meinung.

Das Problem der Provisionen in der PKV

In der Branche ist es üblich, an besonders erfolgreiche Vermittler von Versicherungen, entsprechende Provisionen als Erfolgsprämie auszuzahlen. Bei Spitzenverkäufern können so schnell sehr hohe Summen zusammenkommen. Bei einigen Versicherungen entspricht die Provision einer Summe in Höhe von 18 Monatsbeiträgen der abgeschlossenen Versicherung.

Das Obskure dabei ist, dass die Versicherten diese Summe mit Teilen ihrer Beiträge mittragen und somit zum Wohlstand der Versicherungsvertreter beitragen. Verbraucherschützer kritisieren dieses System bereits seit einiger Zeit, mit Unterstützung von einigen Branchenvertretern. Für sie ist es ein großer Nachteil für den Endverbraucher, also den Versicherten, nicht zuletzt wegen der schwächelnden Beitragsstabilität in der PKV.

Politik soll PKV Provision regulieren

Schulte bekennt sich zwar zu dem Problem, schiebt die Verantwortung jedoch von den Versicherungen weg. Seiner Meinung nach ist die Politik für eine Lösung verantwortlich. Dabei beruft sich der Verbandschef auf das Kartellgesetz, was eine Regulierung durch den Verband verbietet.

Mit einer schnellen Lösung durch den Gesetzgeber ist im Moment nicht zu rechnen, daher wird es wohl vorerst zu keiner Änderung im Bereich der Provisionsausschüttungen kommen. Nichts desto trotz stellt sich die Situation so dar, dass die Politik früher oder später handeln muss, um die Nachteile für den Versicherten zu unterbinden.

 

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