Private Krankenversicherung: Beitragsberechnung auf dem Prüfstand
Die Beitragsanpassung 2012 in der PKV, die bei vielen Versicherungen nötig war und zum Teil bis zu 40 Prozent betrug, sorgte für viel Unmut bei den Versicherten. Um zu vermeiden, dass die privaten Krankenversicherer die Beiträge für ihre private Krankenvollversicherung künftig nochmals derart stark erhöhen müssen, fordert der Bund der Versicherten ( BdV ) jetzt eine veränderte Beitragsberechnung. Die Prämien sollen fortan nicht mehr nur anhand der individuellen Risiken des Versicherten, sondern auch anhand der erwarteten Inflation sowie dem demografischen Wandel berechnet werden.
PKV Beiträge neu berechnen
Die Beiträge für die private Krankenversicherung werden aktuell maßgeblich nach den individuellen Risiken der Versicherten ermittelt, wobei die Faktoren Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand im Mittelpunkt stehen. Neben diesen Fakten jedoch nehmen jedoch auch die vorherrschende Inflation sowie die Kostensteigerung durch den demografischen Wandel Einfluss auf die Ausgaben der privaten Krankenversicherer. Um diese Kosten zu kompensieren, nehmen die Versicherer jeweils zum Jahresende Beitragsanpassungen vor, um ihre Defizite zu decken.
Besonders hohe Beitragsanpassung der PKV in 2012
Die Beitragsanpassung 2012 fiel dabei besonders hoch aus, was zu Verunsicherung bei vielen Versicherten führt. Nach Ansicht von Axel Kleinlein, dem Vorstandsvorsitzenden des Bund der Versicherten, schadete dieses Vorgehen dem Image der PKV, denn viele Versicherte rechnen auch in den kommenden Jahren damit, dass zum Teil hohe Prämienanpassungen vorgenommen werden.
Eine Lösung, so Axel Kleinlein, wäre eine völlig neue Prämienberechnung, die auch die Faktoren Inflation und demografischer Wandel einbeziehen. Da bereits heute feststeht, dass die Preise aufgrund dieser Umstände in regelmäßigen Abständen angepasst werden müssen, könnte dies bereits bei Vertragsabschluss in die Preisberechnung einbezogen werden. Allerdings würde dies bei Neueintritt in die PKV höhere Preise bedeuten, enorme Beitragsanpassungen könnten dann jedoch der Vergangenheit angehören. Eine Garantie gegen Beitragsanpassungen ist allerdings auch diese neue Prämienberechnung nicht, da es per heute kaum möglich ist, die künftige Kostenentwicklung vorherzusagen.
Tarifwechsel in der PKV eine Option nach Beitragsanpassungen
Versicherte, die von Beitragsanpassungen betroffen sind, sollten nach Ansicht von Versicherungsexperten einen Tarif- oder PKV-Wechsel vornehmen. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, Versicherungen zu wählen, die wirtschaftlich stabil sind. Sofern nämlich hohe Rücklagen bei den Versicherungen vorhanden sind, könnten Ausgabensteigerungen besser kompensiert werden, ohne dass enorme Prämienanpassungen nötig werden. Die Assekurata Ratinggesellschaft erstellt in diesem Zusammenhang jährlich einen PKV Test, der auch die Faktoren Beitragsstabilität und Sicherheit beinhaltet. Im PKV Test 2012 der Assekurata konnte sich die Alte Oldenburger Krankenversicherung positiv behaupten. Ihre Sicherheit sowie die Beitragsstabilität wurden mit exzellent bewertet, die Beitragsanpassungen 2012 fielen demnach im Vergleich zu anderen Versicherern sehr gering aus. Eine ebenso exzellente Beitragsstabilität weisen laut dem Assekurata Test 2011 auch die Deutscher Ring Krankenversicherung sowie die Debeka Krankenversicherung auf.