PKV: BdV fordert neues Beitragsberechnungssystem

Durch die Anpassung der Beiträge innerhalb der PKV sind viele Versicherte einem enormen finanziellen Druck ausgesetzt. Insbesondere ältere Versicherte in der PKV trifft die Beitragsanpassung besonders hart. Der Bund der Versicherten (BdV) sieht die derzeitige Berechnungsgrundlage für die PKV-Beiträge als ungeeignet an, um eine Beitragsgerechtigkeit innerhalb der privaten Krankenversicherung herbeizuführen.

BdV: Neues System der Beitragsberechnung einführen

So sind Anbieter mit einem guten Kostenmanagement, wie die Debeka Krankenversicherung, nicht gezwungen gewesen die Beiträge in hohem Maße anzupassen. Andere Versicherer, wie die Central Krankenversicherung oder die ARAG mussten hingegen aufgrund eines Kalkulationsfehlers bei der Einführung von Billigtarifen ihre Beiträge zum Teil um bis zu 40 Prozent anheben. Aufgrund des relativen Ungleichgewichts der Beiträge, bei zum Teil identischen Leistungen, fordern immer mehr Experten ein neues System zur Beitragsberechnung in der PKV, darunter auch der BdV. In dieses neue System sollen inflationsbereinigte Anpassungen ebenso berücksichtigt werden, wie etwaige Kostensteigerungen innerhalb der PKV. Durch die derzeitige Beitragsanpassung ist durch die Berichterstattung der Medien nicht nur den betroffenen Anbietern, sondern der PKV-Branche insgesamt ein schwerer Imageschaden zugefügt worden. Die PKV überzeugt jedoch durch Leistung und einen besseren Service als die GK. Diesem Urteil schließen sich auch Experten an.

Kleinlein: Kostenfaktoren in zukünftigen Beitragsberechnungen berücksichtigen

Durch die aktuelle Berichterstattung in den Medien angesichts der zum Teil sehr hohen Beitragserhöhungen wächst jedoch bei vielen Bürgern die Skepsis gegenüber dem Versicherungssystem der PKV. Der Vorstandsvorsitzende des Bundes der Versicherten fordert indes eine neue Art der Beitragsberechnung. Durch eine frühzeitige Berücksichtigung von Effekten, wie die Inflation und der demografischen Faktoren, ließen sich die Beiträge zukünftig besser und vor allem maßvoller kalkulieren, so Kleinlein sinngemäß. Vielfach wird in der PKV mit der Beitragsanpassung jedoch auch die Situation des jeweiligen Versicherers selbst mit in die Beitragsberechnung mit einbezogen. Gut wirtschaftende Versicherer belohnen ihre Kunden damit quasi für gutes Management, während schlecht wirtschaftende Anbieter ihre Kunden für das eigene Versagen quasi mit in Sippenhaft nehmen.

Der Markt regelt die Beiträge

Viele der von einer Beitragserhöhung betroffenen Kunden dürften daher zukünftig vermehrt auf das Mittel des Tarifwechsels oder des Anbieterwechsels zurückgreifen. Letztlich dürfte gemäß der Logik einer FDP der Markt die Situation innerhalb der PKV selbst regeln. Schlecht wirtschaftende Anbieter dürften damit zukünftig Marktanteile in der PKV verlieren und damit auch Geld. Die von der aktuellen Beitragserhöhung betroffenen Versicherten in der privaten Krankenversicherung dürfte dies indes nur wenig trösten. Es bleibt daher abzuwarten, ob sich die Vorschläge des BdV durchsetzen werden. Innerhalb der PKV stoßen diese jedenfalls auf ein geteiltes Echo.

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