Krankenversicherungsbeitrag 2011: Senkungen laut Bahr ausgeschlossen

Gesundheitsminister Bahr (FDP) schließt eine Senkung der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung für die nahe Zukunft aus. Die Beiträge zur Rentenversicherung können durch eine gute Einnahmesituation von 19,9 auf 19,8 Prozent minimal sinken. Im Gegenzug soll jedoch der Beitrag zur Pflegeversicherung um bis zu 0,6 Prozentpunkte angehoben werden. Erklärt wird die Beitragserhöhung mit der Zunahme der Demenzkranken, so Bahr.

Im ersten Quartal 2011 erwirtschaftete die gesetzliche Krankenversicherung ein Plus von 1,5 Milliarden Euro. Dem Plus ging jedoch eine Beitragserhöhung zu Beginn des Jahres von 14,9 auf 15,5 Prozent voraus. Die nun erwirtschafteten Überschüsse will Gesundheitsminister Bahr dem Vernehmen nach in Maßnahmen stecken, die durch das geplante Versorgungsgesetz förderungsfähig erscheinen, wie beispielsweise der Beseitigung des Mangels an Landärzten. Bahr erteilte einer Beitragssenkung eine deutliche Absage und führte an, dass die demografische Entwicklung auch eine zukünftige Beitragssenkung ausschließe. Bahr prognostiziert für die Zukunft sogar weiter steigende Kosten für den Gesundheitssektor.

Bahr wehrt sich gegen Kritik aus der Opposition

In Anlehnung an Vorwürfen aus der Opposition, verteidigte der Minister sich mit der Argumentation, dass eine Partei, die behauptet, Gesundheit würde in den nächsten Jahren günstiger werden, die Realität verkenne. Minister Bahr spricht in diesem Zusammenhang von einer fairen Lastenverteilung, wobei er jedoch ausklammert, dass die Anhebung des Beitragssatzes prozentual gerade die Kleinverdiener überproportional belastet. Minister Bahr wirbt in diesem Zusammenhang für die Einführung eine verpflichtende Zusatzversorgung für den Bereich der Pflege, nach dem Prinzip der privaten Riester-Rente. Diese Versicherung sollten die Versicherten alleine tragen.

Wechsel in die Private Krankenversicherung

Mit dem Wechsel in eine Private Krankenversicherung lässt sich diese Kostensteigerung zumindest hinsichtlich weiterer Zusatzbeiträge eindämmen. Glaubt man der Prognose des Bundesgesundheitsministers, wird auf die gesetzlich Versicherten in Zukunft eine weitere Belastung des persönlich verfügbaren Budgets zukommen. Je nach der weiteren Entwicklung auch des Pflegesektors und der Schaffung von finanziellen Anreizen für die Ergreifung des Ärzteberufes oder des Pflegeberufes werden auch in Zukunft Beitragserhöhungen nicht ausgeschlossen werden können. Ein Beitritt zu einer privaten Krankenversicherung kann hier bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen Abhilfe schaffen.

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