GKV: DAK-Gesundheit verzichtet auf Zusatzbeitrag

Die DAK-Gesundheit verzichtet als erste gesetzliche Krankenkasse ab April 2012 auf den derzeit noch erhobenen Zusatzbeitrag. Grund dafür ist der Zusammenschluss der DAk mt der BKK für Gesundheit zum 01. Januar 2012. Damit dürften die rund 5 Millionen Mitglieder der DAK Gesundheit 2012 spürbar entlastet werden.

Thomas Bodner: „Gute Nachrichten“

Fünf Millionen Versicherte können nun ab dem nächsten Jahr mit einer Beitragsentlastung rechnen. Die DAK-Gesundheit teilte gegenüber der Presse mit, dass sie ab April 2012 auf die Erhebung des Zusatzbeitrages verzichten wird. Bisher zahlen DAK Mitglieder acht Euro monatlich zum normalen Beitrag. Der Hintergrund der Beitragsentlastung für die Versicherten ist der Zusammenschluss der DAK mit der BKK für Gesundheit zum 01. Januar 2012. Durch die wirtschaftlichen Vorteile der Fusion ist ein Verzicht auf die Zusatzbeiträge möglich, so DAK-Vorsitzender Herbert Rebscher. Durch die Bündelung des Vertragsmanagements kann auf den Zusatzbeitrag verzichtet werden. Das Vorstandsmitglied der BKK-Gesundheit, Thomas Bodner, sprach in diesem Zusammenhang von „guten Nachrichten“. Durch die Fusion beider Kassen behauptet die neue DAK-Gesundheit den Platz als drittgrößte deutsche Krankenkasse. Die fusionierte Krankenkasse wird rund 5,1 Millionen Mitglieder und zusammen mit Familienangehörigen rund 6,6 Millionen Versicherte aufweisen.

DAK: Durch Zusatzbeitrag viele Mitglieder verloren

Das Haushaltsbudget der neuen DAK-Gesundheit wird etwa 20 Milliarden Euro betragen. Sowohl die DAK als auch die BKK-Gesundheit zählten zu den ersten Krankenversicherungsunternehmen, die einen Zusatzbeitrag erhoben. Im Zuge der Erhebung des Zusatzbeitrages verloren beide deutlich an Mitgliedern. Die fusionierte Kasse soll ihren Hauptsitz nun in Hamburg haben, zudem gibt es rund 850 Servicecenter vor Ort. Bisher zahlen rund zehn Millionen Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen einen Zusatzbeitrag. Eine Krankenkasse ist verpflichtet den Zusatzbeitrag zu erheben, wenn das Geld aus dem Gesundheitsfonds nicht ausreicht. Neu seit diesem Jahr ist, dass eine Krankenkasse einen Zusatzbeitrag in unbegrenzter Höhe erheben kann. Jedoch dürfte dies nur als theoretisches Mittel anzusehen sein, weil bei einer überproportionalen Zusatzbeitragserhebung die Mitglieder in Scharen abwandern und dadurch die Kasse erst Recht in Schieflage geraten kann, so bei der BKK für Heilberufe geschehen. Die derzeit entspannte Lage für die Krankenkassen resultiert aus den derzeit günstigen Arbeitsmarktdaten.

GKV: Konjunkturelle Lage sorgt für Entspannung

Für das Jahr 2011 rechnen die Kassen mit Beitragseinnahmen von etwa 183,4 Milliarden Euro. Damit profitieren alle etwa 150 gesetzlichen Krankenversicherungsunternehmen (GKV) von der derzeitigen konjunkturellen Lage. Die Einnahmen steigen wohl um 1,7 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr und entspannen damit den Etat der jeweiligen Krankenkasse. Nach Abzug der Ausgaben von geschätzten 177,5 Milliarden Euro verbleibt also ein Rest bei den Kassen, der für Notzeiten aufgewendet werden kann. Durch die günstige wirtschaftliche Lage kann die neue DAK-Gesundheit zudem die gute wirtschaftliche Einnahmesituation an deren Mitglieder weitergeben. Dies geschieht nun mit der Streichung des Zusatzbeitrages. Alles in allem also gute Zeiten für gesetzlich Versicherte.

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