DKV startet Transparenzoffensive

Die DKV startet eine Transparenzoffensive in Bezug auf die Wechselmöglichkeit ihrer Kunden. Zukünftig erhalten die Kunden der DKV online angezeigt, ob und in welchen Tarif diese wechseln können. Damit reagiert die DKV auf die Kritik von Verbraucherschützern, die die PKV-Versicherer wegen ihrer Intransparenz scharf angegriffen hatten.

DKV: Tarifwechselmöglichkeit zukünftig online angezeigt

Einer der Marktführer, die DKV, will ab Herbst 2012 im Internet anzeigen, in welchen PKV Tarif die Kunden wechseln können. Dies teilte der Vorstandsvorsitzende der DKV, Clemens Muth, jetzt mit. Muth verwies in seiner Stellungnahme darauf, dass die DKV Themen aufnehmen müsse, die an der PKV kritisiert würden.

Alle Kunden haben ein gesetzliches Tarifwechselrecht. Dennoch verweigern viele Versicherer ihren Kunden den Tarifwechsel innerhalb der PKV, da dieser vielfach mit Einkommenseinbußen der Versicherer verbunden ist. Unter oftmals nicht nachvollziehbaren Argumenten wurde zuweilen seitens vieler PKV-Versicherer der Tarifwechsel so unterbunden. Mit der neuen Offensive in Sachen Transparenz greift die DKV ein bisher als Tabu behandeltes Thema innerhalb der PKV auf.

Clemens Muth: Konstruktive Selbstkritik geübt

Muth spricht auch im Zusammenhang mit seinem Unternehmen von zum Teil in der Vergangenheit nicht optimalen Zuständen. Damit übt der Vorstandsvorsitzende der DKV konstruktive Selbstkritik. Ab dem Frühjahr 2013 will die DKV sogar den Kunden online anzeigen, was die neuen Tarife genau kosten und wie viel der Kunde jeweils genau im Krankenversicherungsbeitrag damit spart. Muth greift damit auch die Kritik von SPD und Grünen auf, die das duale System zugunsten der Bürgerversicherung abschaffen wollen. Mittlerweile mehren sich auch die kritischen Stimmen innerhalb der CDU.

DKV: Mindestleistungsstandards festlegen

Auch beim Leistungsumfang will Muth Reformen einführen. Hier sollen zukünftig Mindeststandards festgelegt werden. Damit greift der Vorstandvorsitzende der DKV das Thema der Billigtarife auf, von denen sich die DKV schon 2011 verabschiedet hatte. Vielfach waren die Billigtarife hinsichtlich des Leistungsumfangs schlechter als der Schutz der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Muth geht sogar soweit zu sagen, dass einige Geschäfte es schlicht nicht wert sind, eingegangen zu werden. So will die DKV zukünftig bestimmten Personengruppen sagen, dass ein Verbleib in der gesetzlichen Krankenversicherung die bessere Wahl für sie sei.

Änderungen am Kalkulationsverfahren notwendig

Die Debatte um die Beitragserhöhungen will Muth durch eine Änderung des Kalkulationsverfahrens ändern. Ähnlich wie die HUK-Coburg hält Muth es für richtig, die medizinische Teuerung in die Beitragskalkulation von Anfang an in den zu erhebenden Beitrag miteinzubeziehen. Zudem soll laut dem Vorstandsvorsitzenden der DKV das Geschäft für den Bereich der Zusatzversicherungen ausgeweitet werden.

Hier sieht Clemens Muth die betriebliche Krankenversicherung als großen Wachstumsbereich an. Im Jahre 2011 betrug die Zahl der DKV-Krankenvollversicherten 900000, damit fiel der Wert um rund 11000 voll versicherte PKV-Mitglieder. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der PKV-Zusatzversicherungen um 1, 3 Prozent auf nunmehr 3,5 Millionen.

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