Verbraucherzentrale kritisiert Beitragserhöhung der PKV in 2012
Michael Wortberg, Verbraucherschützer der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, unterstellt einigen privaten Krankenversicherern im wörtlichen Sinne Abzocke in Bezug auf die bevorstehenden Beitragserhöhungen der PKV für 2012. Demnach würden einige Beitragserhöhungen sogar die Existenz einiger Versicherten bedrohen, so Wortberg.
Central Krankenversicherung im Fokus der Kritik
Insbesondere Rentner hätten schwer unter der Beitragserhöhung 2012 zu leiden, so der Verbraucherschützer. Besonders die Central Krankenversicherung mit ihrer Erhöhung der Beiträge um bis zu 40 Prozent steht dabei im Fokus der Kritik. Michael Wortberg von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz äußerte sich im „Mannheimer Morgen“ mit den Worten, dass er eine derartige Situation „ noch nie erlebt“ habe. Viele Verbraucher wenden sich in den letzten Tagen an Wortberg seine Kollegen und bitten sie um konstruktive Hilfe, in Sachen PKV-Beitrag. Wortberg berichtet unter anderem von einem betroffenen Rentner, der einen 58-prozentigen Aufschlag auf seine bisherigen Beiträge ab Januar 2012 entrichten soll.
Besonders viele Rentner müssen in PKV Basistarif wechseln
Viele Rentner werden wohl gezwungen sein in den Basistarif der PKV zu wechseln, befürchtet Wortberg. Er bezeichnet das Verhalten der Versicherer denn auch als reine „Abzocke“. Insbesondere das Missmanagement einiger privater Krankenversicherer soll nun für die finanzielle Situation von Rentnern verantwortlich sein, so Wortberg. Dies dürfte nicht sein. Die Central Krankenversicherung ist hierbei insbesondere in die Kritik geraten. Diese bot vielen Versicherten einen günstigen Einsteigertarif an, aus dem viele Nichtzahler resultierten. Die Einnahmeausfälle werden nun an die Versicherten weitergegeben und somit sollen die Versicherten quasi die Managementfehler ausgleichen. Für zusätzlichen Ärger sorgte zudem eine unklare Formulierung in einem an die Versicherten gerichtetes Schreiben der Central Krankenversicherung. Wortberg beziffert somit auch die durchschnittliche Beitragserhöhung bei der Central Krankenversicherung mit 36 Prozent und nicht, wie von der Central angegeben, mit 12,9 Prozent.
Tarifwechselrecht steht jedem Versicherten der PKV zu
Die Versicherten hingegen können bei einer Beitragserhöhung nach Maßgabe des § 204 VVG immer ihren PKV Tarif wechseln. Ebenso ist der Wechsel der Versicherungsgesellschaft möglich. Viele Versicherer versuchen jedoch von diesem Recht abzulenken, um die Kunden in den teuren Tarifen zu halten. Ob die Central Krankenversicherung angesichts des nun ramponierten Image noch einmal in die Offensive gehen kann, bleibt abzuwarten. Zumindest dürfte es schwer werden, neue Kunden mit positiven Aussagen zu der Gesellschaft zu einem Vertragsabschluss zu bewegen.
Es bleibt zudem abzuwarten, wie viele Kunden bei der Central Krankenversicherung in den Basistarif wechseln oder die Gesellschaft wechseln. Auch dieser Umstand dürfte die finanzielle Situation der Central zumindest nicht verbessern. Die Central Krankenversicherung könnte jedoch durch gute Leistungen und gute Präventionsangebote punkten. Es bleibt daher abzuwarten, welche Angebote die Central ihren Kunden anbieten wird.
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