Statistisches Bundesamt belegt Mehrausgaben für Gesundheitskosten

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, welches aktuell die Ausgaben für die Gesundheitsversorgung der Menschen veröffentlichte, haben sich die Kosten in den vergangenen Jahren stetig erhöht. Neben der PKV und der GKV, die einen Großteil dieser Ausgaben übernehmen, tragen aber auch die Bürger selbst Verantwortung und geben entsprechend Geld für ihre Gesundheit aus.

Das Statistische Bundesamt, welches regelmäßig Daten zur Wirtschaft und zum Ausgabeverhalten der deutschen Bürger veröffentlicht, zeigt im aktuellen Bericht die Entwicklung der Gesundheitsausgaben in Deutschland.

Die Ausgaben pro Einwohner stiegen demnach von 3.400 Euro 2009 auf 3.510 Euro im Folgejahr 2010. Somit haben sich die Ausgaben für die Gesundheit um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht und nehmen mittlerweile eine Summe von 287,3 Milliarden Euro ein.

Anstieg der Kosten bei gesetzlicher KV und Pflegeversicherung

Ein Großteil dieser Ausgaben übernehmen die gesetzliche Pflege- und Krankenversicherung, die sich mit einem Anteil von 65 Prozent an diesen Kosten beteiligen. Die Ausgaben in der GKV sind dabei lediglich um 2,9 Prozent gestiegen, die gesetzliche Pflegeversicherung hingegen blickt auf einen Kostenanstieg von gut sechs Prozent.

Vor allem die immer größer werdende Zahl an Pflegebedürftigen sorgt hier für überdurchschnittliche Ausgaben, die in der Zukunft durch eine Umverteilung der Mittel oder aber durch eine Erhöhung der Beiträge finanziert werden müssen.

Ausgaben der privaten Krankenversicherung steigen deutlich

Deutlich stärker jedoch stiegen die Ausgaben in der privaten Krankenversicherung. Die Ausgaben beliefen sich hier im Jahr 2010 auf 26,8 Milliarden Euro, was einem Ausgabenanstieg von 9,3 Prozent beträgt. Vor allem die Kosten für die ambulante Versorgung, aber auch für Medikamente und Heilmittel nahmen überdurchschnittlich zu.

Nahezu jeder zweite Euro wird in diesem Bereich investiert. Durch Neuverhandlungen mit Ärzten, aber auch durch die mittlerweile durchgesetzten Arzneimittelrabatte sollen die Kosten künftig begrenzt werden können, um so eine bessere Planungsgrundlage für die privaten Krankenversicherungen zu erhalten.

Kostendruck in PKV für Beitragserhöhung verantwortlich?

Diese starke Kostenzunahme bei den privaten Krankenkassen wurde von Experten bereits vielfach diskutiert und ist auch der Grund für PKV Beitragsanpassungen, die bei den privaten Versicherern regelmäßig vorgenommen werden können.

Im Unterschied zur GKV, die bei Finanzierungsproblemen auch eine Reduzierung der Leistungen vornehmen kann, sind diese bei der privaten Krankenversicherung garantiert und unveränderlich. Die Versicherer jedoch haben reagiert und wollen ihre Kosten künftig begrenzen, um Beitragsstabilität bieten zu können.

Bundesbürger geben mehr für Gesundheit aus

Doch nicht nur die Krankenversicherungen selbst, sondern auch die Bürger geben laut Statistischem Bundesamt wieder mehr Geld für ihre Gesundheit aus. Neben dem Kauf von Medikamenten schließen sie auch private Zusatzversicherungen ab, um in bestimmten Bereichen eine Privatbehandlung erreichen zu können. Zum Angebot der privaten Versicherer für die Zusatzversicherungen gehören Policen für die ambulante, die stationäre oder die zahnmedizinische Versorgung.

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