Private Krankenversicherung engagiert sich in der AIDS-Prävention

Die Private Krankenversicherung (PKV) gerät in den Medien in der letzten Zeit zunehmend in die Defensive. Ob die zum Teil hohen Beitragssteigerungen oder die nach einer Studie zufolge zu geringen Leistungen, die PKV wird derzeit nicht gerade von positiven Meldungen überschüttet. Die Private Krankenversicherung und ihr Hauptverband selbst versuchen durch Verteidigungsstrategien das Negativimage loszuwerden, dabei wäre das Herausstellen positiver Nachrichten ein viel höherer Imagegewinn für die Private Krankenversicherung, wie das Engagement in der AIDS-Prävention zeigt.

Was in den Medien bislang kaum Beachtung findet, ist die Tatsache, dass die privaten Krankenversicherer bereits seit Ende der 1980er Jahre im Bereich der AIDS-Vorsorge und der Betreuung von an HIV-Infizierten engagiert sind. So ist kaum bekannt, dass die PKV eines der Gründungsmitglieder der Deutschen AIDS-Stiftung ist. Seit 2005 ist die PKV zusätzlich der Hauptunterstützer der AIDS-Präventionskampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA).

PKV: Jährlich 3,5 Millionen Euro für AIDS-Aufklärung

Jedes Jahr zahlt die PKV 3,5 Millionen Euro für die Deutsche AIDS-Stiftung und für die Kampagne der BZgA. Im Jahre 2010 wurden die entsprechenden Förderverträge für zusätzliche fünf Jahre verlängert. Durch die Kampagne stellt die PKV zusammen mit der BZgA ein gutes Beispiel für ein PPP-Projekt dar (Privat-Public-Partnership). Auch an der erfolgreichen Anti-AIDS-Kampagne „Gib AIDS keine Chance“ war die PKV in finanzieller Hinsicht beteiligt.

PKV hat mit ihrer Unterstützung Neuansteckungsrate gesenkt

Durch das Engagement nicht zuletzt der PKV ist es gelungen, die Neuinfektionsrate auf einem niedrigen Niveau zu halten. So weist Deutschland zusammen mit Finnland die europaweit geringsten Neuinfektionszahlen auf. Insbesondere die Kampagne zur Verteilung und Benutzung von Kondomen als wirksamen AIDS-Schutz hat dazu mit beigetragen. Inzwischen schützen sich, nach einer Studie der BZgA zufolge, etwa 87 Prozent der Partner im Alter von 16 bis 44 Jahren mit Kondomen vor AIDS in der Anfangsphase einer Partnerschaft. In der Mitte der 1990er Jahre lag der Anteil erst bei 65 Prozent. Auch die Nutzung von Kondomen bei sogenannten Risikogruppen stieg auf 86 Prozent an.

Private Krankenversicherung muss bessere PR betreiben

Durch die finanziellen Zuwendungen der PKV kann die BZgA die Mittel zur AIDS-Prävention weiter erhöhen und damit einen Beitrag zur noch besseren Prävention auf diesem Gebiet leisten. Diverse Filmspots und die Plakataktion „Machs mit“ wurden mitunter von der PKV mitfinanziert. Während die Medien derzeit die Private Krankenversicherung in einem weniger guten Licht erscheinen lassen, sollte die PKV selbst hingegen versuchen aus ihrer defensiven Verteidigungsstrategie herauszukommen und Projekte wie das der AIDS-Prävention mehr in den Fokus der Öffentlichkeit bringen.

Außendarstellung der PKV ausbaufähig

Ob die Private Krankenversicherung eine Zukunft hat und wie diese aussehen kann, hängt nicht zuletzt auch von der eigenen PR-Strategie ab und die ist zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht die beste. Dabei zeugt gerade die vorgestellte Kampagne davon, dass der Privaten Krankenversicherung durchaus ein Imagegewinn gelingen kann und damit ein besseres Ansehen in der Öffentlichkeit möglich ist. In der aktuellen politischen Diskussion um die Bürgerversicherung könnten gesamtgesellschaftliche Verdienste wie die der AIDS-Kampagne, der PKV durchaus Pluspunkte in der Diskussion um die Zukunft der PKV bringen.

VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 0.0/5 (0 votes cast)