PKV Verband mit Entwicklung in 2011 zufrieden

Der Verband der Privaten Krankenversicherer (PKV-Verband) erwartet für das Jahr 2011 eine Steigerung um 20 Prozent für den Bereich der privaten Krankenvollversicherungen. In Zahlen ausgedrückt umfasst die Vertragsabschlussquote 54000 PKV-Vollversicherungen für das erste Halbjahr 2011. Im Vorjahreszeitraum betrug die Abschlussquote nur 44500 private Krankenversicherungen. Entsprechende Berichte des GDV zur Entwicklung der PKV hat der Verband hiermit bestätigt.

Hohe Zuwachsraten für 2011 auch bei den Zusatzversicherungen

Insgesamt ergibt sich somit ein Zuwachs der PKV-Abschlüsse um rund 20 Prozent. Insbesondere Besserverdienende nutzten die Möglichkeit, ohne Rücksicht auf die zuvor bestehende 3-Jahreswartezeit nehmen zu müssen, in die PKV zu wechseln. Waren viele der Besserverdienenden zuvor in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichert, so nutzten diese nun die Möglichkeit einer besseren medizinischen Grundversorgung und einen besseren Service. Für die Abschaffung der 3-Jahreswechselfrist hat sich insbesondere die FDP stark gemacht. Durch die nun gesteigerte Zahl der privaten Krankenversicherungen stieg die Zahl der privat Vollversicherten Bürger auf rund 8,95 Millionen an.

Zusätzlich erreichte die PKV-Versicherungsbranche im Jahr 2011 im Bereich der privaten Zusatzversicherungen eine hohen Umsatzzuwachs. Insgesamt schlossen bisher im laufenden Jahr rund 119000 Bürger eine private Zusatzversicherung für den Bereich der Krankenversicherung oder der Zahnzusatzversicherung ab. Im Vorjahreszeitraum waren es nur rund 77000. Die FDP wollte verhindern, dass auch die GKV-Versicherer Zusatzversicherungen anbieten können. Mit dieser Haltung konnte sie sich jedoch nicht gegen die Union durchsetzen, sodass nun auch die GKV in Konkurrenz zur PKV steht, was den Bereich der Zusatzversicherungen und Zusatzoptionen betrifft. Vielfach bedient sich die GKV hierbei jedoch privater Krankenversicherer.

Kooperation zwischen GKV und PKV

So kooperiert die Barmer GEK im Bereich der Zusatzversicherungen eng mit der Huk-Coburg Krankenversicherung. In vielerlei Hinsicht gibt es insofern bereits heute eine enge Kooperation zwischen der GKV und der PKV. Die PKV-Unternehmen werden angesichts der Zuwachszahlen diese bei der Diskussion gegen eine geplante Bürgerversicherung ins Feld führen. Die GKV hingegen kann auf das Angebot der von ihr angebotenen Zusatzversicherungen verweisen, die den Versicherten einen quasi Privatstatus zusichern. Insofern dürfte es für die Private Krankenversicherung schwierig werden, die Berechtigung zur privaten Vollkrankenversicherung weiter rechtfertigen zu können. Deshalb dürften die jetzt verzeichneten Geschäftszahlen und die damit verbundenen Umsatzsteigerungen im Bereich der privaten Krankenvollversicherung auch als leicht durchschaubar betrachtet werden. Der Sinn dürfte schlicht und ergreifend darin liegen, die Bedeutung der privaten Vollkrankenversicherung hervorzuheben.

PKV: Wachstum sollen helfen Bürgerversicherung zu verhindern

Das Ziel der Handlung dürfte in der Verhinderung einer Bürgerversicherung zu suchen sein. Entscheidend für das Überleben der PKV dürften keine Geschäftszahlen sein, sondern der politische Wille. Insofern dürfte weder die Zuwachsrate noch die Beliebtheit der PKV als Berechtigungsgrund herhalten, sondern einzig und allein das Ergebnis der nächsten Bundestagswahl. Im Falle eines Wahlsiegs der Union/FDP dürfte die Private Krankenversicherung weiter Bestand haben, bei anderen Konstellationen, zu denen auch die Große Koalition gehören dürfte, wäre die PKV in ihrer jetzigen Form möglicherweise Geschichte.

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