PKV Studie: Diabetes und Depressionen kosten immer mehr

Die privaten Krankenversicherer (PKV) müssen immer mehr Zahlungen für die Folgen von Übergewicht, Diabetes mellitus und Depressionen leisten. Dies geht aus einer Studie des Robert-Koch-Instituts hervor. Das Institut hatte eine Studie mit dem Titel „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS) angefertigt. Von den daraus abzuleitenden Mehrkosten für die genannten Krankheiten sind sowohl die PKV als auch die gesetzlichen Krankenversicherer (GKV) betroffen. Bereits im Jahre 1998 hatte es eine Studie mit dem Titel „Bundesgesundheitssurvey“ gegeben.

Robert-Koch-Institut: Mehr als 7000 Personen befragt

Mit der DEGS-Studie liegen nunmehr genaue Angaben über den aktuellen Gesundheitszustand der Bundesbürger vor. Im Zeitraum zwischen Ende 2008 und dem Ende des letzten Jahres befragte das Robert-Koch-Institut mehr als 700 Personen im Alter zwischen 18 und 91 Jahren. Rund 4000 Personen hatten bereits zuvor an der Befragung zu der Studie aus dem Jahre 1998 teilgenommen. Insofern fließen in die aktuelle Studie auch Entwicklungen des Gesundheitszustandes im Zeitraum von 1998 bis heute mit ein. Das Robert-Koch-Institut weist jedoch darauf hin, dass es noch Jahre dauern könne, bis alle gewonnenen Daten komplett ausgewertet sind. In Berlin wurde die Studie in Anwesenheit von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Wissenschaftler: Zunahme der Adipositas besorgniserregend

Die Forscher stellten mit Besorgnis fest, dass mittlerweile rund ein Viertel der Bundesbürger an Fettleibigkeit (Adipositas) leidet. Trotz einer Zunahme von sportlichen Aktivitäten hält dieser Trend weiter an. Neben Folgeerscheinungen wie Diabetis mellitus kommt es bei Übergewicht vielfach auch zu Folgeerkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, zum Beispiel der Arteriosklerose und dem Herzinfarkt. Außerdem kann es zu Schädigungen des Halte- und Stützapparates kommen. Die Folge sind Bandscheibenschäden und Arthrose sowie weitere degenerative Erkrankungen.

Diabetes mellitus: Gestiegene Erkrankungsfälle zu beobachten

Die Zunahme des Übergewichtes könnte insofern auch mit der Zunahme des Diabetes mellitus korrelieren. So nahm das im Volksmund als „Zuckerkrankheit“ bekannte Krankheitsbild von 5,2 Prozent im Jahre 1998 auf nunmehr 7,2 Prozent zu. Außerdem nahm insbesondere der Anteil der Menschen zu, die an Depressionen leiden. Davon sind besonders jüngere Menschen in zunehmendem Maße betroffen. Aus den gewonnenen Daten lassen sich zugleich Ableitungen für Präventionsmaßnahmen, aber auch für Behandlungsstrategien treffen.

PKV und GKV: Prävention als effektives Kostenmanagement

Von den Ergebnissen der Studie können auch die privaten und gesetzlichen Krankenkassen profitieren. Durch das Angebot von präventiven Maßnahmen wie Anti-Streß-Seminare oder aber auch Autogenes-Training sowie Ernährungsberatungen könnten die Krankenkassen mit dazu beitragen, dass zukünftige Studien einen signifikanten Rückgang an bestimmten, vielfach allein durch die Lebensführung beeinflussbare Krankheiten, ergeben. Für die privaten Krankenversicherer bedeuten die Ergebnisse der Studie zugleich einen möglichen Ansatzpunkt für ein effektives und präventiv angelegtes Kostenmanagement.

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