Krankenversicherung: Gesundheit für viele Patienten unbezahlbar

Wohin steuert Deutschland Gesundheitswesen? Eine Frage, die sich viele Versicherte aus GKV und PKV stellen. Wie sieht es aber mit denen aus, die über keine Krankenversicherung verfügen? Dieser Personenkreis rückt zunehmend in den Fokus des Interesses von Gesundheitsexperten, die eine gefährliche Entwicklung im Gesundheitswesen wahrnehmen – die Krankenversicherung, sowohl privat als auch gesetzlich, die zu teuer wird.

Zahngesundheit bleibt auf der Strecke

Deutlich zu spüren bekommen diese Entwicklung unter anderem die Mitarbeiter des Hamburger Colgate Zahnmobils. Eingerichtet, um Obdachlosen ohne bestehende Krankenversicherung die Chance auf eine angemessene Versorgung und Zahngesundheit zu geben, stellen die Verantwortlichen eine zunehmend besorgniserregende Entwicklung fest. Auch in Kreisen Nichtobdachloser fehlt es des Öfteren an einer Krankenversicherung.

So müssen die Mitarbeiter des Hamburger Colgate Zahnmobils Kinder ohne Krankenversicherung behandeln. Seit dessen Bestehen immerhin 5.000 kleine Patienten. Wie die Verantwortlichen mitteilen, handelt es sich vor allem um Betroffene mit Migrationshintergrund, die entweder die Notwendigkeit der Krankenversicherung nicht erkennen oder sich diese oft nicht leisten können. Im Krankenversicherungsrechner zeigt sich eine steigende Tendenz sowohl für die gesetzliche Krankenkasse als auch für die Private Krankenversicherung.

Entwicklung anderswo spürbar

Übrigens ist diese Entwicklung keineswegs allein ein Hamburger Phänomen. Auch andernorts machen Mitarbeiter und Initiatoren sozialer Pflege- und Behandlungsstationen die Erfahrung, dass Gesundheit scheinbar mehr und mehr vom Geldbeutel abhängt – so auch in Hannover. Hier lassen sich in einer Anlaufstelle inzwischen auch Patienten behandeln, die sich Zuzahlungen und Praxisgebühr nicht mehr leisten können.

Unterm Strich bleibt die Forderung, dass der Gesetzgeber an dieser Stelle eingreift. Schließlich geht das Gros der Änderungen im Bereich der Krankenversicherung auf die Bundesregierung zurück, die endlich ein funktionierendes Gesundheitswesen schaffen muss, das sich an der Allgemeinheit orientiert.

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