Bundesregierung: Zahlen zur aktuellen PKV Beitragsanpassung 2012

Die Zahlen zu den aktuellen Beitragserhöhungen bei der PKV hinsichtlich der Anzahl der Betroffenen sind der Bundesregierung unbekannt.  Die Bundesregierung musste angesichts einer schriftlichen Anfrage der SPD-Gesundheitsexpertin Dr. Carola Reimann zugeben, dass ihr seitens der PKV keine Zahl vorliegt, aus der hervorgeht, wie viele Versicherte der PKV von der Beitragserhöhung 2012 betroffen sind. Die Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage liegt pkv-vergleich im Wortlaut vor. Die Bundesregierung plant seitens des Gesundheitsministeriums erneut Änderungen im PKV-Bereich ebenso wie bei der gesetzlichen Krankenversicherung.

Reimann: Schriftliche Anfrage an Bundesregierung gestellt

Frau Reimann wollte unter anderem in der Anfrage wissen, wie hoch der Anteil der Versicherten ist, die mit einer Beitragserhöhung von mehr als zehn Prozent rechnen müssen. Die Bundesregierung verweist in ihrer Antwort explizit darauf, dass ihr keine Kenntnis zu den Zahlen vorliegt. Ebenso verweist die Regierung auf die Berechtigung der PKV-Versicherer nach Maßgabe des § 12b des Versicherungsaufsichtsgesetzes die Prämien, welche nach Maßgabe der Lebensversicherungsprämien berechnet werden, entsprechend anzuheben.

Bundesregierung verlagert Verantwortung

Die Bundesregierung verweist in ihrer Antwort zu den Beitragserhöhungen auf den Treuhänder. Dieser sei nach Maßgabe des § 15 Absatz 2 der Verordnung über die versicherungsmathematischen Methoden zur Prämienkalkulation und somit letztlich auch für die Genehmigung der neuen Prämiensätze verantwortlich. Damit lagert die Bundesregierung ihre gesundheitspolitische Verantwortung aus. Die Bundesregierung verweist ferner darauf, dass sie durch verschiedene Maßnahmen, wie dem GKV-Änderungsgesetz und dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz in der GKV die Kosten eingedämmt haben will. Viele der Regelungen seien nach Ansicht der Bundesregierung hinsichtlich ihrer Kostendämpfung auch auf die PKV übertragbar.

Insbesondere Central Krankenversicherung fällt negativ auf

Auf die Managementprobleme der privaten Krankenversicherer geht die Bundesregierung in ihrer Antwort nicht ein. Mehrere PKV-Unternehmen hatten angekündigt, ihre Tarife um bis zu 40 Prozent anheben zu wollen. Besonders deutlich fällt dabei die Central Krankenversicherung mit Ihrer Beitragserhöhung auf. Diese erhob in einzelnen Tarifen Prämienerhöhungen um bis zu 40 Prozent. Insbesondere der Central sagen Experten gravierende Managementfehler nach. So sollten durch Billigangebote möglichst viele Kunden gewonnen und dann in teurere Premium-Tarife  umgelagert werden. Diese Kalkulation entpuppte sich jedoch als Fettnäpfchen. Viele der Neukunden offenbarten sich als wenig solvent und bescheren der Central nun Millionenausfälle.

 

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