Zecken erobern Städte in Bayern

Bayern war seit jeher eine Region in Deutschland mit hoher Zeckendichte und galt als Risikoregion. Jedoch ging man bisher davon aus, dass die Zecken nur im Wald bzw. ländlichen Regionen anzutreffen sind. Forscher haben jetzt Stadtparks in Deutschlands größtem Bundesland untersucht und eine zunehmende Anzahl an Zecken in neun Parkanlagen nachgewiesen.

Zeckenbiss nicht unterschätzen

Das bayerische Landesamt für Gesundheit- und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit Sitz in Erlangen teilte deshalb jetzt mit, das nicht nur nach Ausflügen in die freie Natur der Körper nach Zecken abgesucht werden sollte. Auch nach Spaziergängen in städtischen Parks ist eine Kontrolle ratsam. Das LGL empfahl weiterhin, immer geschlossene Kleidung zu tragen und auch Insektenabwehrmittel zu verwenden.

Wurde ein Zeckenbiss entdeckt, sollte die Zecke so schnell wie möglich entfernt werden. Für die Entfernung sind spezielle Zeckenzangen oder Zeckenkarten zu empfehlen, nur im Notfall sollten Pinzetten oder gar die Fingernägel genommen werden. Eine anschließende Desinfektion wird vom LGL ebenfalls empfohlen und anschließend sollte die Stelle einige Wochen beobachtet werden.

Tritt in dieser Zeit eine großflächige Rötung um den Stich auf, ist schnellstmöglich ein Arzt aufzusuchen. Zecken sind Überträger der Borreliose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), gegen welche man sich allerdings schon vorher durch eine Impfung schützen kann.

Studie mit Hintergrund

Die Studie, welche vom LGL und mehreren Universitäten durchgeführt wurde, dient aber nicht nur der Warnung der Bevölkerung, die Forschung will damit die Ausbreitung von Infektionskrankheiten als Folge des Klimawandels untersuchen. Um welche Parkanlagen es sich bei den neun Stadtparks handelt, in denen Zecken auftraten, gab das Landesamt für Gesundheit- und Lebensmittelsicherheit allerdings nicht bekannt.

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