Private Krankenversicherung: Arzneimittelrabatt zu gering

Aufgrund von Rabatten, welche die Arzneimittelhersteller den privaten Versicherern gewähren, können die PKV´s Kosteneinsparungen im dreistelligen Millionenbereich verzeichnen. Die Versicherungen wollen aber noch mehr, da die Ersparnisse der gesetzlichen Versicherer noch höher sind. Die privaten Versicherer wollen einen Apothekerrabatt, um vergleichbare Kosteneinsparungen zu erzielen.

Privatpatienten zahlen mehr bei Arzneimitteln

Laut Angaben des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) zahlen Privatversicherte im Schnitt 7,7 Prozent mehr für Arzneimittel als GKV Versicherte. Dies liegt hauptsächlich an den fehlenden Rabatten in der Apotheke. Auch wenn es für die PKV mittlerweile einen Herstellerrabatt gibt, so müssen die Versicherten in der Apotheke doch noch deutlich tiefer in die Tasche greifen, als gesetzlich Versicherte.

Private Krankenversicherung kritisiert Benachteiligung gegenüber GKV

Dies kommt einer Ungleichbehandlung gleich, sagt zumindest die Seite der privaten Krankenversicherer. Als Argument für einen Apotheken-Rabatt, sehen sie die Sofortzahlung der Arzneimittel. Auch kommen die Apotheken nicht in Bedrängnis, weil sie dadurch weniger einnehmen, denn Privatversicherte machen nur 10 Prozent der Versicherten aus. Jedoch müsste eine Untersuchung durchgeführt werden, wie hoch die Einnahmeverluste für die Apotheken wirklich wären, sollten die Kosten für privat Versicherte gesenkt werden.

AOK spart 1,4 Milliarden Euro Medikamenten

Allein der Branchenriese AOK gab bekannt, dass er durch Einsparungen bei Arzneimitteln 1,4 Milliarden Euro, durch Medikamentenrabatte einsparen kann. Für die GKV ist das ein der Grund, warum auch weiterhin auf einen Zusatzbeitrag verzichtet werden kann. Im Verhältnis zu den 1,4 Milliarden der AOK sind die geschätzten 160 Millionen der privaten Versicherer geradezu lächerlich gering. Die Einsparungen sind aber eine erste Entlastung für die privat Versicherten.

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