PKV im Streit mit GKV – Der ewige Kampf um den Versicherten

Die private Krankenversicherung (PKV) befindet sich seit ihrer Gründung in einem ewigen Streit mit den gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) um die Gunst der Verbraucher. Dieser Streit wird von beiden Seiten mit immer mehr wachsender Verbitterung geführt. Vor allem im Kampf um gutverdienende Versicherte liefern sich GKV und PKV heftige Kämpfe, aus denen jedoch in den meisten Fällen die private Krankenversicherung als Sieger hervorgeht. Während die private Krankenversicherung mit einem Mehr an Leistungen und niedrigeren Beiträgen wirbt, fordert die GKV rundheraus die Abschaffung der PKV.

Die private Krankenversicherung sieht sich nicht erst seit gestern den verschiedensten Anfeindungen der gesetzlichen Krankenkassen ausgesetzt, dennoch ist der neueste Vorstoß  der GKV eine deutliche Kampfansage. Die Chefin des Spitzenverbandes der GKV, Doris Pfeiffer, forderte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur die Abschaffung der privaten Krankenversicherung, die rund neun Millionen Versicherten der PKV sollten in die gesetzlichen Krankenversicherungen eingegliedert werden. Im Interview erklärte Pfeiffer, die PKV werde sich „auf Dauer nicht tragen“.

PKV für Beamte sogar alternativlos

Gerade für Beamte ist die private Krankenversicherung in der heutigen Zeit alternativlos. Denn Beamte erhalten die Hälfte der von Ihnen für Behandlungen und Medikamente aufgewendeten Kosten von der Beihilfekasse ihres Dienstherrn zurück. Aus diesem Grund benötigen Beamte auch keine Krankenvollversicherung, wie sie die gesetzlichen Krankenkassen anbieten. Lediglich die privaten Krankenversicherer bieten daher Beamten das passende Krankenversicherungsmodell an. Einer von mehreren Fällen also, für welche die gesetzliche Krankenversicherung keine Alternativen anbietet, weshalb eine Abschaffung der privaten Krankenversicherung auch auf lange Sicht nicht umsetzbar erscheint.

GKV Kritik zur Überlebensfähigkeit: PKV hält dagegen

Dem Versuch der GKV, die missliebige private Konkurrenz mit Hilfe des Gesetzgebers loszuwerden, dürfte jedoch auch ohne die Frage nach der richtigen Versorgung von Beamten und anderen Berufsgruppen wenig Erfolg beschieden sein. Zu den Vorwürfen Pfeiffers, dass die private Krankenversicherung nicht über die nötigen Reserven verfüge, um der demografischen Entwicklung in Deutschland mit bezahlbaren Tarifen zu begegnen, nahm Uwe Laue, Chef des PKV Marktführers Debeka, kritisch Stellung: Er empfinde die Vorhaltungen Pfeiffers und der Krankenkassen als unsinnig, erklärt Laue. Denn schon allein durch die Tatsache, dass die privaten Krankenversicherer von Anfang an für ihre Versicherten Altersrückstellungen bildeten, seien bezahlbare Beiträge zur PKV auch für ältere Privatpatienten gesichert.

GKV Vorwürfe: PKV schlägt zurück

Die von der GKV vorgetragenen Vorwürfe seien auch in anderer Hinsicht sachlich nicht zutreffend, bemerkt Laue. Für rund 2,2 Millionen Privatpatienten würden die Beiträge auch im kommenden Jahr völlig stabil bleiben. Auch für ältere privat Krankenversicherte hat der Debeka Vorstand gute Neuigkeiten: Laue stellt im Interview sogar eine Beitragsminderung für gut 100.000 ältere Versicherte der Debeka in Aussicht. Damit sei die private Krankenversicherung im Vergleich zu den gesetzlichen Krankenkassen bereits zum jetzigen Zeitpunkt wesentlich besser auf die demografischen Entwicklungen im Bundesgebiet eingestellt. Weitere Informationen zum PKV Vergleich

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