Neue Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) im Juni 2012

Bereits seit einiger Zeit arbeiten die Bundesärztekammer sowie der Verband der privaten Krankenversicherung an einer neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Wie der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery jetzt mitteilte, soll ein Entwurf hierzu bereits bis zum Sommer 2012 vorgelegt werden. Die Gebührenordnung für Ärzte GOÄ ist eine veraltete Verordnung, die viele aktuelle Probleme und Gebührenmodelle überhaupt nicht vorsieht. Aus diesem Grund sehen viele Experten die GOÄ als reformbedürftiges Werk, welches dringend verändert und dabei auch verbessert werden soll. Im Juni oder Juli 2012 soll es nun endlich soweit sein. Bereits im vergangenen Jahr wurde die Neue GOZ, Gebührenordnung für Zahnärzte verabschiedet.

Montgomery: Neue GOÄ 2012

Wie der Präsident der Bundesärztekammer Frank Ulrich Montgomery bei der Neujahrespressekonferenz mitteilte, soll die neue GOÄ 2012 jetzt weiter forciert werden. Nicht nur die Bundesärztekammer, sondern auch der Verband der privaten Krankenkassen sei daran interessiert, einen ersten Entwurf bereits bis zum Sommer vorlegen zu können. Zwar sei dieser Zeitplan sehr ambitioniert, wie aus Expertenkreisen jedoch zu hören ist, sind die Arbeiten sehr konstruktiv und könnten so kurzfristige Ergebnisse liefern.

Fortschritte bei der neuen GOÄ

Über welche Details aktuell genau verhandelt wird, hierüber schweigt sich Montgomery aus. Er gab jedoch bekannt, dass die am Entwurf beteiligten Experten bereits auf einem guten Weg seien, mit dem beide Seiten sehr zufrieden sein könnten. Sogar der gesundheitspolitische Sprecher der SPD lobte bereits den Fortschritt der Verhandlungen. Professor Lauterbach wäre sogar bereit, die neu entwickelte und leistungsstarke Gebührenordnung zu nutzen, um diese als Einheitsgebührenordnung in der angestrebten Bürgerversicherung zu nutzen. Dies hat die Verhandlungspartner natürlich noch einmal bestärkt, alle Anstrengungen darauf zu verwenden, eine Gebührenordnung zu entwerfen, die breite Zustimmung findet und allgemein anerkannt wird.

Bürgerversicherung nicht realistisch

Obwohl Professor Lauterbach mit diesen Aussagen die Diskussion über die Bürgerversicherung erneut anheizt, kann heute noch nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob eine solche Versicherung überhaupt eingeführt werden kann. Zwar gehen mittlerweile immer mehr Experten davon aus, dass private und gesetzliche Krankenkasse künftig zusammenarbeiten und gemeinsam ein tragfähiges System entwickeln, der Ausgang ist aber noch völlig offen. Hier wird man wohl auch das Jahr 2013 und die dann anstehende Bundestagswahl abwarten müssen.

Sollten die Aussagen Montgomerys in die Tat umgesetzt werden und sollte die neue Gebührenordnung für Ärzte bereits im ersten Halbjahr 2012 vorgelegt werden können, könnte die neue GOÄ sogar an den Bundestag herangeführt werden. Ob die neue Gebührenordnung hier jedoch besteht, bleibt völlig offen. Gesundheitsminister Bahr jedenfalls freut sich über die aktuellen Entwicklungen und wartet gespannt auf das Ende der Verhandlungen.

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