Medikamentenpreise im Vergleich gestiegen

Für die gesetzlichen Krankenversicherungen war der Mai ein teurer Monat, denn die Preise für Arzneimittel sind wieder gestiegen. Im Vergleich mit dem Monat Mai 2010 sind die Preise für Medikamente insgesamt um acht Prozent nach oben geklettert. Insgesamt musste die GKV 2,65 Milliarden Euro aufwenden und hat gegenüber dem Mai 2011 50 Millionen Euro mehr ausgegeben (Stand April 2011: 2,6 Milliarden Euro; Quelle: IMS Health)

Gründe für die Medikamententeuerung sind vor allem ein höherer Bedarf

Den Hauptgrund für die Mehrbelastungen sieht IMS Health hauptsächlich darin, dass langsam aber sicher die Reserven bei Arzneimitteln für chronisch Kranke zur Neige gehen und somit wieder aufgefüllt werden mussten. Besonders deutlich wird dies bei Medikamenten wie zum Beispiel den Lipidregulatoren. Hier stieg die Abgabe an Patienten um 16,4 Prozent. Kurz dahinter kommen Antiepileptika, bei welchen der Zuwachs bei 14,5 Prozent lag.

Die Zahlen sprechen aber auch in anderen Bereichen eine deutliche Sprache. So ist bei Augenärzten die Verordnung von Medikamenten seit dem Vorjahr um knappe 20 Prozent gestiegen. Dieser Trend lässt sich in den Bereichen Neurologie und Dermatologie fortsetzen, wo im Mai ein großer Verschreibungsschub zu verzeichnen war.

Auch Impfungen treiben Verkaufszahlen nach oben

Der enorme Anstieg ist jedoch nicht nur mit chronischen Erkrankungen zu erklären, auch Vorsorgeimpfungen sind im Frühjahr für den Anstieg von verschriebenen Arzneimitteln mitverantwortlich. Dabei stehen humane Papillomaviren und Frühsommer-Meningoenzephalitis an erster Stelle mit einem Anstieg von über 40 Prozent. Hier muss jedoch auch darauf geachtet werden, dass es sich um teilweise saisonal bedingte Erkrankungen und Vorsorgebehandlungen handelt – etwa im Bereich der FSME.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Sommermonate entwickeln werden. Gerade die Reisezeit dürfte wieder zu einer verstärkten Impfbereitschaft führen. Ob die GKV dadurch erheblichen Mehrbelastungen ausgesetzt ist, kann erst nach dem Abklingen der Reisezeit genau bewertet werden.

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