Leistungssteigerung durch Medikamente auf dem Vormarsch
Raphael Gaßmann, der Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) München, warnt vor größerem Medikamentenkonsum für eine Leistungssteigerung des Gehirns. Damit spielt er auf ein sehr aktuelles Thema an. Bereits Schüler oder Studenten fühlen sich überfordert und meinen, dass alles zu viel wäre.
Eine große Anzahl nimmt daher dubiose Mittel, um eine Leistungssteigerung zu erzielen. Doch dabei gibt es mehr Probleme als Nutzen. Die meisten Medikamente werden illegal beschafft und fallen oft unter das Betäubungsmittelgesetz (BTMG). Das scheint jedoch kaum zu interessieren, denn die Zahl des Medikamentenmissbrauchs für die Zwecke der geistigen Leistungssteigerung nimmt drastisch zu.
Leistungsdruck als Ursache
Einer Befragung zufolge liegt die Motivation für die Einnahme entsprechender Mittel am Leistungsdruck der Gesellschaft. Immer besser muss man sein, immer schneller muss gearbeitet werden. Viele Menschen halten dem enormen Druck nicht mehr stand, so glauben sie zumindest. Raphael Gaßmann sieht aber auch genau dieses Problem. Es sagte, dass der Mensch nicht nur zum Arbeiten lebe. Seiner Meinung nach müssen Schule, Ausbildung und Beruf deutlich entschärft werden, wenn sie den Menschen krank machen.
Ritalin in USA sogar schon für Kinder
Das Präparat Ritalin, welches eigentlich zur Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms (ADHS) eingesetzt wird, erhalten in den USA bereits 10 % aller Kinder. Es soll angeblich die Konzentration fördern und somit größere Leistungen ermöglichen. Daher versprechen sich auch viele der gesunden Menschen eine Leistungssteigerung von dem Mittel. Dieser Fakt zeigt deutlich, wie hoch die Bereitschaft zu einem Medikamentenmissbrauch ist, nur um besser zu werden. Die negativen Folgen dabei können sein: Abhängigkeit, Hirnschädigung und Langzeitfolgen.