Landtagswahlen könnten Zukunft der PKV besiegeln

Die Private Krankenversicherung geriet zu Jahresanfang unter Druck, da wie in den Jahren zuvor Beitragsanpassungen vorgenommen wurden. Auch einige Politiker, insbesondere aus den Lagern der Grünen und der SPD, die für eine Bürgerversicherung eintreten, plädierten für ein Ende der PKV. Die kommenden Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen sowie in Schleswig Holstein könnten hier die Zukunft weisen.

Zankapfel Beitragssteigerungen in der PKV

In der privaten Krankenversicherung wurden zu Jahresbeginn 2012, wie im Übrigen auch in den Vorjahren, Beitragsanpassungen vorgenommen. Im Jahr 2012 fielen diese allerdings bei einigen Versicherungen wie der Central Krankenversicherung besonders hoch aus, da insbesondere die Billigtarife nicht wirtschaftlich arbeiten konnten. Im Durchschnitt aller am Markt vertretenen Versicherungstarife lag die Teuerungsrate nach Angaben des PKV Verbandes allerdings lediglich bei 2,9-3,5 Prozent.

Ende der „Zwei-Klassen-Medizin“ gefordert

Dessen ungeachtet jedoch und auch ungeachtet der Preissteigerungen in der gesetzlichen Krankenversicherung fordern viele Verbraucherschützer und auch Politiker ein Ende der privaten Krankenversicherung und damit ein Ende des dualen Systems in Deutschland. Umut regte sich nicht nur in der Opposition, sondern auch Vertreter der Union stellen das System in Frage. Auch die SPD sowie die Grünen wollen diesem „Zwei-Klassen-System“, das ihrer Meinung nach zu Ungerechtigkeiten führt, ein Ende bereiten und fordern daher die Einrichtung einer Bürgerversicherung.

Diese Versicherung soll für alle Bürger, ob Angestellte, Arbeiter oder Selbstständige, einheitliche Beiträge und Leistungen bedeuten. Wer zusätzliche Leistungen wünscht, kann diese dann, wie auch schon heute, über bestimmte Zusatzversicherungen abdecken.

FDP als Hüter der privaten Krankenversicherung

Bisher wehrte sich vor allem die FDP gegen ein Ende der PKV, denn auch im Koalitionsvertrag war eine Fortführung des bisherigen Krankenversicherungssystems in Deutschland vereinbart. Da die politische Bedeutung der FDP in den vergangenen Monaten jedoch stark abgenommen hat, schwindet auch der Einfluss auf die Union in der Bundesregierung. Auch das Amt des Bundesgesundheitsministers wird dann wohl nicht mehr ausreichen, die private KV zu erhalten.

Landtagswahlen können für die private Krankenversicherung richtungsweisend sein

Die kommenden Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen sowie in Schleswig Holstein können daher die Richtung der privaten Krankenversicherung weisen. Sollte die FDP es auch hier nicht schaffen, die Fünf-Prozent-Hürde zu meistern, könnte ein weiterer Verfechter der PKV wegfallen. Dann wäre es durchaus möglich, dass die private Krankenvollversicherung in ihrem jetzigen System nicht mehr fortbesteht. Die private Krankenzusatzversicherung wird dann allerdings an Gewicht gewinnen, denn sie wird auch im neuen System einer Einheits- oder Bürgerversicherung benötigt und nachgefragt.

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