Kinder von Müttern mit Gewalterfahrungen sehr viel ängstlicher

Es ist eine unumstrittene Tatsache, dass Kinder ihre Welt bereits während der Schwangerschaft erfahren. Stimmen und Musik hören können Ungeborene ebenso wie das Registrieren von Stimmungslagen der Mutter. Wenn die Mutter des ungeborenen Kindes permanent dauerhaften Stress oder Gewalt erfährt, so kann dies das spätere Leben des Kindes nachhaltig beeinflussen, wie Wissenschaftler von der Universität Konstanz nachweisen konnten.

Mütter, die geschlagen werden, haben oftmals sehr ängstliche Kinder

Bereits seit längerer Zeit gab es Vermutungen dahingehend, dass veränderte Verhaltensweisen bei Kindern durch hohe Belastungen während der Schwangerschaft verursacht werden können. Den Forschern gelang es nun, einen entsprechenden Zusammenhang nachzuweisen. Häusliche Gewalt kann sich beispielsweise auf die Aktivität der Gene eines Kindes auswirken. Wie Studienautor Prof. Dr. Thomas Elbert zusammenfasst, kann das Kind hierdurch in seinem späteren Leben besonders anfällig für psychische Erkrankungen und Stress sein. Darüber hinaus seien solche Kinder im Allgemeinen nicht so neugierig und sehr viel ängstlicher als andere Kinder.

Im Rahmen der umfassenden Forschungsarbeiten konnten die Daten von 25 Kindern und deren Müttern untersucht werden. Die entsprechenden Mütter mussten während ihrer Schwangerschaft häusliche Gewalt erfahren. Die Wissenschaftler konnten Modifikationen an verschiedenen Rezeptoren bei Kindern feststellen, die heute zum Teil bereits erwachsen sind.

Das Verhalten des Kindes wird durch Bedrohung der Mutter verändert

Prof. Dr. Thomas Elbert erklärt weiter, dass der mütterliche Körper den ungeborenen Kindern signalisiert, dass sich diese in einer bedrohlichen Umgebung befinden und in einer solchen aufwachsen werden. Entsprechend würden solche Kinder im Verlauf ihres Lebens entweder besonders früh aggressive Verhaltensweisen oder ein vermeidendes Verhalten an den Tag legen, während im Vergleich hierzu andere Kinder erst einmal abwartend reagieren und sich die weitere Entwicklung der jeweiligen Situation mit Bedacht ansehen.

Laut den Untersuchungen der Wissenschaftler ließ sich tatsächlich nachweisen, dass die genetische Ausprägung entsprechender Kinder verändert war und man zudem eine anfällige Stressachse feststellen konnte.

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