Keine sinkenden Kassenbeiträge in diesem Jahr zu erwarten

Auch wenn im Gesundheitsfonds bis zum Ende des Jahres 2011 mehrere Milliarden Euro Reserven einlagern werden, halten sowohl die Ärzte in Deutschland als auch der Gesundheitsminister, Daniel Bahr, sinkende Krankenversicherungsbeiträge im Rahmen der GKV für utopisch und lehnen diese zudem ab. Zudem fordern die Ärzte höhere Honorare, damit ihr Kaufkraftverlust aufgeholt werden kann.

Ärzte in Deutschland stehen sinkenden Kassenbeiträgen skeptisch gegenüber

Wie aus aktuellen Schätzungen hervorgeht, lagern im Gesundheitsfonds zum Ende dieses Jahres rund sieben Milliarden Euro. Durch dieses Kapital könnte der allgemeine Krankenkassenbeitrag auf 15,3 % reduziert werden, was einer Senkung von 0,2 % entspräche. Der Gesundheitsminister, Daniel Bahr, betonte jedoch bereits in der Vergangenheit mehrmals, dass ansteigende Einnahmen im System der Krankenkassen aktuell nicht mit gleichzeitigen Senkungen der Beiträge verbunden werden könnten. Wörtlich bezeichnete Bahr die Reserven als „einen kleinen Puffer“. Für eine verlässliche und solide Politik mache es jedoch keinen Sinn, den Beitragssatz im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung kurzfristig zu senken, damit dieser bei einer nächsten konjunkturellen Schwankung prompt wieder angehoben werden müsse

Präsident der Ärzte sieht höhere Beiträge auf die Versicherungsnehmer zukommen

Laut dem deutschen Ärztepräsident, Frank Ulrich Montgomery, seien die aktuellen Diskussionen über eventuelle Senkungen der Beiträge der gesetzlichen Krankenkassen absurd und ließen sich nur auf kurzfristig ausgerichtete politische Beliebtheitsgewinne zurückführen. Trotz der Tatsache, dass sich sowohl die Arbeitslosenzahlen als auch die Konjunktur hierzulande besser als erwartet entwickeln konnten, sei es gemeinhin bekannt, wie schnell sich dies alles ändern könne. Aus diesem Grund seien, laut Frank Ulrich Montgomery, die Reserven eine kluge Rücklage, damit im Fall der Fälle nicht hektisch überreagiert werden müsse.

Frank Ulrich Montgomery sieht vielmehr steigende Krankenkassenbeiträge auf die Versicherungsnehmer zukommen, über die man sich auf lange Sicht Gedanken machen müsse. Die wesentlichen Gründe für Erhöhungen der Beiträge im Rahmen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung seien auf den medizinischen Fortschritt sowie die steigende Anzahl an älteren Patienten zurückzuführen.

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