In der privaten Krankenversicherung droht Beitragserhöhung
Versicherte einer privaten Krankenversicherung (PKV) müssen sich, je nachdem, bei welchem PKV Anbieter sie versichert sind, im kommenden Jahr auf Beitragserhöhungen einstellen. Aus verschiedenen Gründen sind manche privaten Krankenversicherungen tatsächlich dazu gezwungen, ihre Beiträge für das Jahr 2013 entsprechend anzupassen. Privat Krankenversicherte können allerdings im Falle von Beitragserhöhungen oder der Kürzung von PKV Leistungen ihr außerordentliches Kündigungsrecht wahr nehmen, sollten diese Entscheidung jedoch nicht überstürzen.
PKV Beiträge: Unisex droht
Die Einführung der Unisex Tarife in der privaten Krankenversicherung zum 21.12.2012 werden die Beiträge zur PKV für Frauen senken, für Männer aber steigern. Denn gemäß einem Urteil des europäischen Gerichthofes aus dem Jahr 2011 müssen für männliche und weibliche Versicherte in einer PKV die selben Beiträge berechnet werden, das Geschlecht des Versicherten darf also nicht mehr als Unterscheidungsmerkmal bei der Festsetzung der Beiträge berücksichtigt werden. Allerdings gelten die Auswirkungen von Unisex Tarifen nur für PKV Policen, die nach dem 21.12.2012 geschlossen werden, wer sich seine PKV früher sichert, erhält noch einen der alten Bisex Tarife.
PKV Altersrückstellungen zu niedrig
Ein weiterer Grund für die zu erwartenden Erhöhungen der PKV Beiträge ist in dem momentan recht niedrigen Zinssatz zu suchen, zu dem momentan Kapital auf dem Markt angelegt werden kann. Denn jede private Krankenversicherung legt einen Teil der eingezahlten Beiträge des Versicherten für dessen PKV Beiträge im Alter zurück. Dieses Geld wird von den PKV Anbietern festverzinslich angelegt und sorgt später dafür, dass die Beiträge des Versicherten, wenn er einmal älter ist, nicht zu hoch ausfallen. Jedoch ist bei dem zur Zeit sehr niedrigen Zinssatz das zu erwartende Endkapital für die Altersrückstellungen nicht hoch genug, weshalb die PKV Beiträge in einigen Fällen angehoben werden müssen.
Debeka verspricht feste PKV Beiträge
Der Marktführer der privaten Krankenversicherungen, die Debeka, hat inzwischen auch für das kommende Jahr stabile Beiträge für ihre PKV Versicherten versprochen. Uwe Laue, Vorstandsvorsitzender der Debeka, erklärte diese Beitragssicherheit damit, dass die Debeka in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet habe und daher nicht auf Beitragserhöhungen angewiesen sei. Die Einführung der Unisex Tarife, die ja den PKV Anbietern per Gesetz verordnet sind, kann aber auch bei der Debeka nicht vermieden werden.
Sonderkündigungsrecht und Vergleich der PKV Tarife
Versicherte einer privaten Krankenversicherung, die von einer Kürzung der Leistungen oder einer Erhöhung ihrer PKV Beiträge betroffen sind, können von ihrem außerordentlichen Kündigungsrecht Gebrauch machen und ihren PKV Tarif wechseln. Hierzu sollte allerdings zuvor ein umfassender PKV Vergleich durchgeführt werden. So kann vermieden werden, dass sich der Versicherte beispielsweise zwar bessere Leistungen sichert, dafür aber durch versteckte Kosten auch höhere PKV Beiträge zahlen muss. Einen umfassenden PKV vergleich finden Sie hier.