IGeL: individuelle Gesundheitsleistungen in der Kritik

Als Privatversicherter bekommt man bekanntermaßen einige Vorzüge und Sonderbehandlungen in Form von Zusatzleistungen beim Arzt, doch auch ein Kassenpatient kann besondere Leistungen in Anspruch nehmen. Diese so genannten individuellen Gesundheitsleistungen – IGeL – sorgen aber regelmäßig für Unmut zwischen den Patienten, den Krankenkassen und den Ärzten.

Fehlende Transparenz sorg für Ärger

Viele Patienten wissen nicht, dass einige solcher Zusatzleistungen sogar von der Kasse übernommen werden und nicht wie die meisten anderen IGe-Leistungen selbst gezahlt werden müssen. Genau da liegt einer der Streitpunkte. Ein weiteres Problem der IGe-Leistungen ist die Tatsache, dass der medizinische Nutzen nicht immer offensichtlich ist, einige Kritiker sogar von irrelevanten Leistungen für den Patienten sprechen.

Handelsblatt berichtet von Falschberatung durch Krankenkassen

Problematisch bei diesem Streit ist allerdings, dass bei dem vielen Hin und Her der Kassenpatient auf der Strecke bleibt und nicht weiß, welche Leistungen übernommen werden und welche nicht. In den meisten Fällen zahlen die Versicherten aufgrund von Unwissenheit die IGe-Leistungen sofort selbst. Auslöser sind sogar in einigen Fällen Falschberatungen durch die Krankenkassen. In einem Artikel des „Handelsblatt“ wurde dafür ein Beispiel genannt, bei dem die Krankenkasse von falschen Intervallen für die benötigte Behandlung ausging und somit der Patient selbst in die Tasche greifen musste.

IGeL Leistungen genau prüfen

Das Hauptproblem, was gelöst werden muss, sind die ungenauen Formulierungen, die Spielräume zwischen der Entscheidung des Arztes und der Krankenkasse lassen. Auch sind die Beschreibungen der Leistungen, die übernommen werden, teilweise schon ein wenig in die Jahre gekommen und mit dem heutigen Stand der Technik nicht mehr kompatibel. Verbraucherschützer raten daher, die angebotenen und empfohlenen IGe-Leistungen genau zu prüfen.

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