Gebührenordnung für Zahnärzte GOZ: Reform sorgt für Ärger

Eine Erhöhung der Honorare von sechs Prozent bei Zahnärzten spaltet die Lager in zwei Parteien. Die geplante Reform der Gebührenordnung für Zahnärzte ( GOZ ) zum 1. Januar 2012 sorgt für hitzige Diskussionen zwischen Zahnärzten und Krankenkassen. Ein deutlicher Anstieg der Behandlungskosten meinen die Krankenkassen, „Panikmache“ sagen die Zahnärzte. Die Honorarsteigerung soll sich auf insgesamt 345 Millionen Euro belaufen.

Die Hälfte der Kosten müssen GKV Versicherte tragen

Die Krankenkassen haben berechnet, dass ein Honoraranstieg von sechs Prozent die Kosten bei einer Krone um 74 Euro auf 330 Euro steigen ließen und bei einer Brücke ein Anstieg um 237 Euro an Zuzahlungen zu erwarten wäre. Der GKV-Spitzenverband warnt also davor, eine derart hohe Steigerung der Honorare durchzuführen. Auf der anderen Seite steht das Bundesgesundheitsministerium, welches die Berechnungen als „nicht nachvollziehbar“ beschreibt. Die Bundeszahnärztekamme geht gar noch einen Schritt weiter und bezeichnet die Erklärung des GKV-Verbandes als „irreführend“ und falsch, es wäre lediglich ein Anstieg von 2,05 Euro pro Patient und Jahr zu erwarten.

Auslöser der Debatte ist eine Gesetzesnovelle, die im Sommer vom Kabinett abgesegnet und zum Jahresanfang 2012 in Kraft treten soll. Da die letzte Änderung der Gebührenordnung für Zahnärzte bereits zwei Jahrzehnte zurückliegt, sei es an der Zeit, neue Behandlungen und technische Neuerungen in die Gebührenordnung mit aufzunehmen.

Opposition will nicht nur Kosten, sondern auch Qualität steigern

Die Opposition kritisiert, dass ein Zahnarztbesuch nicht nur teuer, sondern auch besser werden müsse. Ansonsten sei eine derartige Steigerung nicht vertretbar. Gesundheitssprecher der SPD, Karl Lauterbach, warf der Regierung Klientelpolitik vor, und erklärt: „In Zukunft wird man den Wohlstand der Menschen wieder an ihren Zähnen erkennen können“. Die Preise für den angemessenen und hochwertigen Zahnersatz würden so ansteigen, „dass ihn sich Durchschnittsverdiener nicht mehr leisten“ wird können.

 

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