EHEC aktuell: Alle Spuren führen nach Ägypten

Inzwischen ist fast sicher, dass Sprossen für die gefährliche EHEC-Welle verantwortlich sind. Jetzt haben Experten der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA und der europäischen Seuchenkontrollbehörde ECDC aber einen neuen möglichen Ursprung der Erreger gefunden, Ägypten.

EHEC-Erreger bereits seit 2009 in Europa angekommen

Den Berichten der beiden Organisationen zufolge wurden die EHEC-Erreger auf Bockshornkleesamen in den Jahren 2009 und 2010 importiert und sind so in den Lieferkreislauf eingedrungen, in dem sie sich verbreiten könnten. Auf die Spur aus Ägypten sind die Forscher gestoßen, da seit dem 24. Juni im französischen Bordeaux 15 Fälle von HUS (hämolytisch-urämisches Syndrom) aufgetreten sind. Von den jetzt aufgetretenen Fällen in Frankreich ist jedoch keiner mit den in Deutschland bekannten Fällen in Verbindung zu bringen. Jedoch ist bereits klar, dass mindestens 11 der Erkrankten auf derselben Veranstaltung waren. Neun der Erkrankten könnten sich daran erinnern, auf besagter Veranstaltung Klee, Sanfsaat und Rucola gegessen zu haben.

EHEC-Spuren führen nach Ägypten

Die Ermittler haben allerdings den Weg der Sprösslinge zurückverfolgen können, auch wenn der endgültige Nachweis der Erreger auf den Sprossen noch fehlt, die Untersuchungen laufen laut EFSA noch. Aber die Reise der Samen scheint lang zu sein, nach Frankreich kamen sie vermutlich über einen britischen Händler aus Ipswitch, der sie wiederum von einem deutschen Samenhändler aus Nordrhein-Westfalen kaufte. Der deutsche Händler importierte sie laut aktuellem Stand der Ermittlungen aus Ägypten.

100 Prozent Sicherheit wird es nie geben

Auch wenn jetzt die Erreger auf den Samen nachgewiesen werden, kann ein endgültiger Nachweis vermutlich nie getroffen werden, dafür sind die Samen und Sprossen bereits zulange im Umlauf. Es wird auch weiterhin davon abgeraten, rohe Sprossen zu vermeiden.

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