E.ON BKK verzichtet auf Zusatzbeitrag

Auch wenn es bereits seit Längerem bekannt ist, dass die City-BKK zum 1. Juli geschlossen wurde, sind trotzdem noch rund 49.000 Personen dort versichert. Durch den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen wurde zwar eine Übergangslösung geschaffen, um die medizinische Versorgung der Versicherten zu erhalten, doch da hauptsächlich die Erhebung eines Zusatzbeitrages zur Insolvenz der Kasse führte, verzichtet die E.ON BKK nun auf ihren Krankenkassen-Zusatzbeitrag.

Krankenkassen-Überschuss: 7 Milliarden im Gesundheitsfonds

Mit dem Rückzug der E.ON BKK vom Zusatzbeitrag sind im Moment noch 11 Krankenkassen in Deutschland existent, die einen Zusatzbeitrag erheben. Die Kasse begründet dies mit einer guten Wirtschaftslage, denn diese bescherte den Krankenkassen im ersten Quartal einen Überschuss von 1,5 Milliarden Euro. Experten erwarten zum Jahresende einen Überschuss von sieben Milliarden Euro im Gesundheitsfonds. Jedoch kann aus Gründen der Wettbewerbserhaltung und Gleichberechtigung, nicht einfach jede etwas angeschlagene Krankenkasse beherzt zugreifen. Ansonsten wäre ein erfolgreiches Wirtschaften für die Krankenkassen überflüssig.

Streit über Verwendung der Überschüsse im Gesundheitsfonds

Im Moment wird hitzig darüber diskutiert, auf welche Art der enorme Überschuss am besten und sinnvollsten verwendet wird. Experten fordern eine Entlastung der Versicherten. Das Bundesgesundheitsministerium spricht sich dagegen aus, da bereits fünf der sieben Milliarden Euro für vorgeschriebene Rücklagen und Sozialausgleich für Geringverdiener anderweitig gebunden sind. Es stellt sich die Frage, was aus den restlichen zwei Milliarden Euro wird? Diese sollen als Reserve im Gesundheitsfond verbleiben, da die derzeitige wirtschaftliche Entwicklung möglicherweise nicht zum Dauerzustand wird und eine Rücklage benötigt wird, so das Ministerium.

Es gibt auch „reiche“ Krankenkassen

Dass es auch anders geht, zeigen in diesem Jahr die Krankenkassen – BKK A.T.U., HKK, BKK Wirtschaft & Finanzen und G&V BKK, diese zahlen an ihre Versicherten eine Prämie aus den besonders hohen Überschüssen. Eine Fortsetzung der Situation ist für 2012 wahrscheinlich, so eine Umfrage von Focus-Money.

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