Alkoholkonsum: Stress im Beruf als Auslöser

Leistungsdruck, Angst den Job zu verlieren oder gesellschaftlich nicht anerkannt zu werden – viele Arbeitnehmer stehen heutzutage unter sehr hohem Druck, Arbeitswochen mit über 40 Stunden sind inzwischen keine Seltenheit. Eine Untersuchung der University of Otago/Neuseeland hat jetzt ergeben, dass „Workaholics“ besonders anfällig für einen möglichen Alkoholmissbrauch sind, hier sticht die Gruppe der 25- bis 30-Jährigen besonders hervor.

Kein Unterschied zwischen Mann und Frau

Für die Studie haben Sheree Gibb und das Forscherteam über 1.000 Personen des Geburtsjahres 1977 aus dem Großraum Christchurch untersucht und beobachtet. Das Ergebnis ist beunruhigend: Bei einem Stundensatz von über 50 Stunden pro Woche steigt die Gefahr, zur Flasche zu greifen um den Faktor 3,3. Am gefährdetsten sind Arbeiternehmer im Alter von Mitte 20 bis Anfang 30. Die Studie hat aber auch ergeben, dass es keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt.

Die Forscher gaben mehrere Auslöser für das Problem an. Auch wenn die Angst um den Arbeitsplatz und ein sehr hoher Stressfaktor einen schwerwiegenden Faktor im Gesamtbild darstellen, sehen die Forscher die gesellschaftliche Komponente als eine nicht zu unterschätzende Ursache an. Das hohe Arbeitspensum legt nahe, dass besonders in Chef- und Leitungsebenen Risikopersonen zu finden sind. Abendliche Treffen mit Kunden oder Firmenmeetings führen zu einem regelmäßigeren Alkoholkonsum. Um vor Kunden und Kollegen das „Gesicht zu wahren“, wird mitgetrunken – dass Risiko gegenüber den „normalen“ Arbeitnehmern steigt, erheblich.

Ältere Kollegen sind weniger betroffen

Die Wissenschaftler um Sheree Gibb signalisieren mit den Ergebnissen deutlich, dass dringend Änderungen vorgenommen werden müssen. Hier sind besonders die Arbeitgeber gefragt, um ihre Arbeitnehmer in puncto Stress zu entlasten und das Missbrauchsrisiko zu senken. Parallel belegt die Studie aber auch, dass mit zunehmendem Alter der Arbeitnehmer das Risiko wieder abnimmt, zur Flasche zu greifen.

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