Privat Versichert oder Kassenpatient: alles hat seinen Preis!

Die AOK Rheinland/Hamburg liefert einen weiteren Beweis für die 2-Klassen-Medizin in Deutschland. Aus der Studie geht eindeutig hervor, dass Privatpatienten der PKV nicht zuletzt bei der Terminvergabe den Kassenpatienten der GKV vorgezogen werden. Im Durchschnitt müssen gesetzlich Versicherte bis zu drei Mal so lange auf einen Facharzttermin warten wie privat Versicherte. Der Grund liegt in der lukrativeren Abrechnung mit der privaten Krankenversicherung. Doch auch die PKV hat ihren Preis.

Einen schnellen bis nächstmöglichen Termin bei einem Facharzt, ist ein Krankenhausaufenthalt unvermeidlich, so doch zumindest in einem überschaubaren Ein-Bett- oder maximal einem Zwei-Bett-Zimmer, nicht nur der Assistenzarzt, Stationsarzt oder der Oberarzt, sondern der Chefarzt persönlich nimmt sich während der üblichen Visite Zeit, um mit dem Patienten persönlich zu sprechen, ihn zu behandeln und auf Dauer auch zu beobachten.

PKV Patienten können von Privilegien profitieren

Diese und manche andere Privilegien gibt es bei keiner Krankenversicherung zu einem Null-Tarif. Dessen ist sich jeder bewusst. Hochwertige Qualität und Erfahrung, eine hochwertige Unterbringung und ein sehr schneller Service und manches mehr ist Teil des Servicepaketes, welches jeder Versicherungsnehmer bucht, wenn er eine Mitgliedschaft in der privaten Krankenversicherung anstrebt. Alles Professionelle und Niveauvolle hat auch in der Medizin seinen Preis. Die Wundermittel gibt es, falls es sie wirklich jemals gab, ein sehr ansprechender Gedanke, nun nicht mehr. Es gilt, die richtigen Prioritäten zu setzen und dann zu verfolgen.

PKV Versicherte spielen mit Wechselgedanken

Der Preis für die privaten Krankenversicherung und Mitglieder für diese besondere Behandlung und anspruchsvollen Leistungen ist hoch und ebenfalls anspruchsvoll. Anscheinend so hoch, dass mittlerweile 10% der Mitglieder in der PKV gerne in die GKV, in die gesetzliche Krankenversicherung, wechseln würden, wenn sie denn könnten und dürften. Nicht selten haben die neuen Mitglieder bei der Entscheidung in der PKV Mitglied zu werden, offensichtlich zu wenig die Verpflichtungen im Blickfeld, die damit jedes PKV Mitglied eingeht.

Privat versichert? Vorkasse bitte!

Eine PKV-Mitgliedschaft bedeutet stets, dass das Mitglied so finanzkräftig ist, dass es immer wieder in Vorauszahlung treten muss, wenn es eine medizinische Leistung in Anspruch nimmt. Dabei hat sich manches Mitglied überschätzt und manchmal sogar übernommen. Diese Vorauszahlung bedeutet, dass die kurzfristige entstandene finanzielle Lücke auch verkraftet werden muss, auch wenn die private Krankenversicherung diese Lücke in überschaubarer Zeit wieder schließt und ersetzt. Wer diese Folgen und Zwischenzeiten nicht direkt eingeplant und berücksichtigt hat, kann zuweilen unangenehme Überraschungen erleben.

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