Checkliste PKV Beitragserhöhung 2012: Was tun?

Versicherte in der PKV blicken jedes Jahr mit Bangen auf die Beitragsfestlegungen für das neue Jahr. Oftmals kommen auf die PKV-Versicherten wie im aktuellen Jahr 2012 Beitragserhöhungen zu, welche teilweise bis in den dreistelligen Bereich reichen. Können die Versicherten durch körperliches Fitnesstraining und durch eine gesunde Lebensweise die Gesundheit zumindest mit beeinflussen, ist den Versicherten das Instrument der Einflussnahme in Bezug auf den Beitrag in der PKV genommen. Im folgenden findet sich eine Checkliste rund um die Private Krankenversicherung und den PKV Wechsel sowohl sowohl innerhalb der Versicherung als auch zu einem anderen Anbieter.

BdV: Beitragssteigerungen von bis zu 100 Prozent

Wenn der PKV-Versicherer eine Beitragssteigerung beschlossen hat, muss der Versicherte diese zahlen, sofern er nicht die Versicherung kündigt und sich einen anderen Anbieter sucht oder innerhalb des selben Versicherungsunternehmens einen anderen PKV Tarif wählt. Beispiele wie den Fall eines 75 jährigen Ingenieurs, der bei der Gothaer versichert ist und nun nach seinen Angaben eine Beitragssteigerung von 70 Prozent in Kauf nehmen muss, wirken sich zunehmend auf das Ansehen der PKV insgesamt aus. Laut dem Bund der Versicherten (BdV) liegt die durchschnittliche Beitragserhöhung in der PKV jedoch nur bei 5 Prozent. Dem BdV sind jedoch auch Fälle bekannt, in denen Versicherte eine nahezu 100 prozentige Beitragssteigerung verkraften mussten.

1. Möglichkeit: Rückkehr in GKV – An Bedingungen geknüpft

Viele Versicherte der PKV liebäugeln nach einer Beitragserhöhung mit einer Rückkehr zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Der Weg steht jedoch nur den Angestellten offen, welche unterhalb der Pflichtversicherungsgrenze verdienen. Die GKV ist für ältere Menschen in der Regel die günstigere Alternative. Grundsätzlich können auch PKV-Versicherte über 55 Jahren nicht mehr in die GKV wechseln. Zudem muss dass jährliche Einkommen unterhalb der Pflichtversicherungsgrenze von derzeit 50850 Euro liegen.

2. Möglichkeit: Anbieterwechsel

Die zweite Möglichkeit den Beitrag zu senken, ist ein Anbieterwechsel innerhalb des Verbundes der privaten Krankenversicherer. Der Vertrag kann nach Verkündung einer Beitragserhöhung innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe der Beitragserhöhung gekündigt werden. Dem Kunden wurde hierfür ein gesetzliches Sonderkündigungsrecht zugestanden. Außerhalb des Sonderkündigungsrechtes kann ein Versicherter je nach Vertrag zum Ende des Kalenderjahres oder zum Ende eines Vertragsjahres kündigen. Durch den Versicherungszwang kann eine Versicherung jedoch nur dann gekündigt werden, wenn der Versicherte dem bisherigen Krankenversicherer belegen kann, dass ihn ein neues Versicherungsunternehmen als Versicherten aufnimmt. Da insbesondere ältere Versicherte für die privaten Krankenversicherer zu den wenig attraktiven Kunden gehören, dürfte sich insbesondere für ältere Versicherte ein Wechsel schwierig gestalten. Zudem kann sich ein Anbieterwechsel auch auf die angesparten Altersrückstellungen auswirken. Der Bund der Versicherten sieht daher einen Anbieterwechsel nur in den ersten fünf Versicherungsjahren als sinnvoll an und empfiehlt einen Vergleich der PKV Angebote im Voraus.

3. Möglichkeit: Tarifwechsel beim selben Anbieter

Eine weitere Alternative bietet der Tarifwechsel bei dem bisherigen Versicherungsunternehmen. Der Versicherte kann hierbei beispielsweise einen Tarif mit geringeren Leistungspaketen wählen. Dieser Schritt sollte sich jedoch gründlich überlegt werden, da gerade im Alter die persönlich aufzuwendenden Gesundheitskosten in aller Regel zunehmen. Deshalb sollte kein Tarif gewählt werden, der ein Leistungsspektrum unterhalb dem Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung anbietet.

4. Möglichkeit: Erhöhung der Selbstbeteiligung

Eine weitere Einsparmöglichkeit stellt die Erhöhung der Selbstbeteiligung dar. Diese kann entweder in Bezug auf den bisherigen Tarif oder in Verbindung mit dem Abschluss eines neuen Tarifs gewählt werden. Trotz eingeschränkter Einflussnahme bestehen für den PKV-Kunden somit durchaus Möglichkeiten die Beitragslast nach einer Beitragserhöhung zu senken. Es sollte jedoch dabei genau überlegt werden, welche Möglichkeit für die persönliche Situation am sinnvollsten erscheint.

In jedem Fall sollten sich Versicherte an die Checkliste halten und sich genau über die Tarife informieren, in die sie wechseln wollen. Hier kann ein Krankenversicherungsrechner dabei helfen, Kosten und Leistungen im Voraus zu vergleichen.

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