PKV Reform für die Zukunft der privaten Krankenversicherung

Die Private Krankenversicherung nimmt in der Gesundheitsversorgung in Deutschland einen wichtigen Stellenwert ein. Aus diesem Grund soll die PKV auch erhalten bleiben, so Günter Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin. Damit die private Krankenvollversicherung auch in Zukunft als Alternative zur gesetzlichen Krankenversicherung genutzt werden kann, sollten allerdings einige Reformen durchgeführt werden, die den Fortbestand der PKV sichern könnten. Eine PKV-Reform wird scheint somit unausweichlich.

Ärztekammer Berlin fordert Private Krankenversicherung Reform

Nach den teils hohen PKV Beitragsanpassungen 2012 und der Diskussion um die hohe Zahl von GKV-Rückkehrern meldet sich jetzt die Ärztekammer Berlin zu Wort. Deren Präsident Günter Jonitz verteidigt die private Krankenversicherung als einen wichtigen Teil der deutschen Gesundheitsversorgung und spricht sich daher für deren Fortbestand aus. Wie Jonitz belegt, funktioniert die private Krankenversicherung aktuell deutlich besser als die gesetzliche Krankenversicherung. Der Ersatz der PKV durch eine Bürgerversicherung sollte daher verhindert werden.

Wie viele Experten sieht aber auch Günter Jonitz Handlungsbedarf bei der PKV. Ohne Reformen könnte sich die private Krankenversicherung wohl nicht mehr als Alternative zur GKV behaupten. Werden allerdings einige Verbesserungsvorschläge umgesetzt, könnte die private Krankenversicherung auch in Zukunft überleben und den Versicherten stabile Leistungen und eine vollumfängliche Krankenversorgung bieten.

Reformbedarf im Einzellnen

Zu den Kritikpunkten in der PKV gehören aktuell zum Beispiel die hohen Maklerprovisonen, die für Versicherungsvertreter bezahlt werden, die einen PKV-Abschluss tätigen. In diesen Bereich jedoch hat der Gesetzgeber bereits reagiert und die Provisionszahlungen ab April 2012 auf nur noch neun Monatsbeiträge begrenzt. Ein weiteres Problem sind hohe Kostensteigerungen, die sowohl in der privaten wie auch in der gesetzlichen Krankenkasse bereit seit Jahren nicht in den Griff zu bekommen sind. Die Vertreter der PKV hätte es laut Günter Jonitz nicht geschafft, gemeinsam mit den Ärzten ein finanzierbares System zu schaffen und damit den steigenden Kosten im Gesundheitswesen entgegenzuwirken. Auch in der gesetzlichen Krankenversicherung müssen die Verantwortlichen hohe Kostensteigerungen hinnehmen, die ebenfalls bisher nicht reguliert werden konnten. Leistungskürzungen und Sparmaßnahmen sind die Folge, auch der Einsatz von Steuermitteln ist nicht auszuschließen.

Um die Kosten in der privaten Krankenversicherung anzupassen, sei auch eine Reform der Ärztlichen Gebührenordnung notwendig. Diese wurde zuletzt vor 20 Jahren geändert und sei nun veraltet. So sei es nicht möglich, auf aktuelle Entwicklungen einzugehen und die Leistungen der Ärzte entsprechend zu vergüten. Eine Neufassung wird aktuell erarbeitet, kann wohl aber nicht vor dem Sommer vorgelegt werden.

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