EHEC: Aggressivität dank Kreuzung

EHEC Krezung

EHEC-Keim gefährlich

Die aktuelle EHEC-Epidemie nimmt immer dramatischere Formen an. In den letzten Tagen sind mehr als 500 Fälle des hämolytisch-urämischen Syndroms aufgetreten. Das hohe Aggressionspotenzial des Erregers verblüfft selbst Experten. Jetzt haben Untersuchungen ergeben, dass es sich bei dem Stamm um eine neue Variante handelt, welche durch den Austausch von Erbgut zwischen zwei bekannten Stämmen entstanden ist.

Deutlich mehr Komplikationen als erwartet

Die Erreger der EHEC-Infektionswelle sind alles andere als harmlos. Den mehr als 2.000 Erkrankten stehen über 500 Patienten gegenüber, die mit schweren Komplikationen behandelt werden. Das hämolytisch-urämische Syndrom tritt bei einer „normalen“ Infektion mit EHEC-Erregern deutlich weniger prominent auf als im vorliegenden Fall. Grund für das hohe Aggressionspotenzial ist ein Austausch von Erbgut zwischen zwei Stämmen, die zu den aktuell gefährlichen Eigenschaften der Erreger führen.

Die neue Form der EHEC-Erreger ist dadurch in der Lage, wesentlich mehr Gift zu produzieren, was für Betroffene erhebliche Konsequenzen hat. Die Zahlen des HUS in den Kliniken ist in den letzten Tagen bedrohlich gestiegen. Und auch die Zahl der Toten steigt inzwischen fast täglich. Allein bis jetzt sind 19 Tote zu beklagen, die im Zusammenhang mit dem Erreger stehen sollen.

Norddeutschland weiter Zentrum der EHEC Infektion

Das Zentrum der Epidemie liegt weiter in Norddeutschland. Hier wurde bislang ein Großteil der aufgetretenen Fälle diagnostiziert. NRW, Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein sind besonders betroffen. Aber auch aus allen anderen Bundesländern werden EHEC-Infektionen gemeldet.

Bislang einziger wirklicher Lichtblick ist die Entwicklung eines Schnelltests, mit dem der Erreger identifiziert werden kann. So kann bei Betroffenen noch schneller eine entsprechende Therapie zum Einsatz kommen. Die Infektionsquelle ist allerdings weiter unbekannt, weshalb Experten nach wie vor keine Entwarnung geben können.

 

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