Private Krankenversicherung: Mit Vorerkrankungen in die PKV

Einige private Krankenversicherungen (PKV) nehmen auch Versicherte mit Vorerkrankungen auf, und das teilweise ohne Leistungsausschluss. Allerdings wird bei der PKV trotz Vorerkrankung ein Risikozuschlag fällig. Zur Unisex PKV Tarifeinführung haben einige Versicherer, beispielsweise die Debeka private Krankenversicherung, ihre Aufnahmebedingungen auch betreffend der Vorerkrankungen kräftig überarbeitet. Der Ruf der privaten Krankenversicherung, nur junge und gesunde Menschen aufzunehmen und Versicherte mit Vorerkrankungen abzulehnen, wird dadurch wirksam entkräftet.

Als erster privater Krankenversicherer hat die Debeka zum 01.01.2013 eine sogenannte Aufnahmegarantie eingeführt. Interessenten an einer PKV, die bisher wegen Vorerkrankungen keine Aufnahme in eine private Krankenversicherung fanden, können sich nun auf die Aufnahmegarantie berufen. Wegen Vorerkrankungen wird bei der Debeka ein möglicher Risikozuschlag einkalkuliert, dieser entspricht im höchsten Fall 30 Prozent des Teilbetrages, Leistungskürzungen und Ausschlüsse sind nicht zu besorgen. Angeboten wird die private Krankenversicherung mit Aufnahmegarantie in den Debeka PKV Tarifen N und NG, also sowohl im Bereich der privaten Krankenvoll- als auch im Bereich der Krankenzusatzversicherung.

Debeka hat Erfahrung bei Versicherten mit Vorerkrankung

Die Debeka hat wohl von allen privaten Krankenversicherungen bundesweit die meiste Erfahrung bei Versicherten mit Vorerkrankungen. Bereits 1987, also vor 26 Jahren, öffnete sie ihre PKV Tarife für Beamtenanwärter und der Angehörige, auch wenn diese unter Vorerkrankungen litten. Hierunter fielen auch Krankheiten, die jährlich Kosten von bis zu 400.000 Euro verursachten. Mit diesem Vorgehen hat die private Krankenversicherung der Debeka nach eigener Aussage gute Erfahrungen gemacht und erweitert daher die Aufnahmegarantie nun über die „Beamtengrenze“ hinaus.

PKV der Signal Iduna zieht nach

Dem Beispiel der Debeka folgt nun auch die Signal Iduna. Das Unternehmen kündigte an, ab 01.03.2013 ebenfalls Versicherte mit Vorerkrankungen in die private Krankenversicherung aufnehmen zu wollen. Die Aufnahmebedingungen dürften ähnlich jenen der Debeka sein, also kein Leistungsausschluss und maximal 30 Prozent Risikozuschlag. Allerdings bleibt weiterhin ungeklärt, ob auch das Tochterunternehmen der Signal Iduna, die private Krankenversicherung Deutscher Ring, eine Aufnahmeerleichterung einführen werde oder nicht.

Andere PKV Anbieter könnten eigene Modelle entwickeln

Zwar haben sich bisher außer der Debeka und Signal Iduna noch keine anderen Anbieter der PKV zum Thema erleichterte Aufnahmebedingungen geäußert, es ist jedoch durchaus möglich, dass weitere Versicherer in Kürze mit eigenen Modellen zur Aufnahmeerleichterung nachziehen. Ein gemeinsames bzw. aufeinander abgestimmtes Verhalten aller privaten Krankenversicherungen in Deutschland ist bei diesem Thema allerdings auch aus kartellrechtlichen Gründen nicht zu erwarten.

PKV Beiträge bei Vorerkrankungen berechnen

Auch wenn die PKV jetzt zumindest bei zwei Versicherern auch Menschen mit Vorerkrankungen offen steht, sollte jeder seine zu erwartenden PKV Beiträge zuvor genau berechnen. Wer also bisher keinen Zugang zur privaten Krankenversicherung hatte, sollte die Tarife von Signal Iduna und Debeka mittels eine online PKV Rechners einmal genau prüfen und dann entscheiden, ob ein Wechsel in die private Krankenversicherung für ihn zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll ist. Hier gehts zum PKV Rechner

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