Private Krankenversicherung für Studenten ab 25 Jahre

Studenten sind in der Regel bis zum vollendeten 25. Lebensjahr in der gesetzlichen Familienversicherung kostenlos mitversichert. Kinder aus Beamtenfamilien jedoch sind beihilfeberechtigt und in der Regel über die private Krankenversicherung in Teilen versichert. Studenten, welche das 25. Lebensjahr überschreiten und den Termin zur Umstellung in eine private Vollversicherung verpassen, müssen vielfach draufzahlen.

Studenten ab 25: Umstiegsfristen in private Vollversicherung beachten

Deshalb sollten Studenten, welche nicht mehr beihilfeberechtigt sind, darauf achten, dass die 20-prozentige Teilversicherung in der PKV in eine Vollversicherung umgewandelt wird. Eine Umstieg in die gesetzliche Krankenversicherung ist hingegen aufgrund der bisherigen familiären Versicherungshistorie jedoch erst in aller Regel mit Abschluss des Studiums und Aufnahme eines Angestelltenverhältnis möglich. Bei der Umwandlung der Teilversicherung in eine Vollversicherung gilt es eine Frist von sechs Monaten einzuhalten. Wird diese Frist seitens des Studenten überschritten, so wird eine Gesundheitsprüfung fällig, welche bei Vorhandensein von chronischen Erkrankungen oder erfolgten Operationen oftmals Risikozuschläge nach sich ziehen.

Fristversäumnis kann teuer werden

In diesem Zusammenhang weist die Zeitschrift „Finanztest“ auf ein Urteil des Saarländischen Oberlandesgerichts hin. In dem mit dem Aktenzeichen 5 U 428/10-68 betitelten Fall hatte ein Mann die Frist für seinen Sohn verstreichen lassen. Der Sohn hat eine psychische Erkrankung, aus diesem Grund erhob die PKV einen Risikozuschlag von 350 Euro im Monat. Der Vater wollte hingegen Schadensersatzansprüche gegenüber der Versicherung geltend machen, da diese ihn nicht auf das Ende des Beihilfeanspruchs verwiesen hatte. Das Gericht gab jedoch der Versicherung recht und stellte klar, dass diese Verpflichtung nicht der Krankenversicherung obliegt.

PKV für nicht familienversicherte Studenten sinnvoll

Für bisher gesetzlich versicherte Studenten kann sich eine private Krankenvollversicherung für Studenten im Vergleich dann lohnen, wenn diese nicht mehr kostenlos familienversichert sind. Ein Wechsel in die private Krankenversicherung kann während des Studiums durchaus sinnvoll sein, weil die Gebühren oftmals sehr günstig sind. Zudem gibt es für Studenten nach dem Studium ein Weg zurück in die gesetzliche Krankenversicherung. Da Studenten oftmals nach dem Studium eine Tätigkeit als Arbeitnehmer annehmen, die diese unterhalb der Pflichtversicherungsgrenze einordnet, ist ein Zurück in die gesetzliche Krankenversicherung möglich.

Studenten, welche jedoch bereits während des Studiums wissen, dass sie sich danach selbstständig machen wollen, zum Beispiel Jurastudenten oder Zahnmedizinstudenten, können so bereits in frühen Jahren einen günstigen Tarif der privaten Krankenversicherung in Anspruch nehmen und Altersrückstellungen erwerben. Die private Krankenversicherung weist zudem den Vorteil auf, dass Studenten, welche BAföG beziehen, einen Zuschuss zur Krankenversicherung erhalten. Insofern kann der Zugang zur PKV während des Studiums unter Umständen bei einem günstigen PKV-Einstiegstarif sogar oftmals kostenneutral für Studenten sein, weil der Beitrag zur PKV über das BAföG abgegolten wird.

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