Kritik am Versorgungsstrukturgesetz reißt nicht ab

Viele Experten bescheinigen dem Versorgungsstrukturgesetz gute Ansätze, diese sind aber teilweise nicht konsequent und weitreichend genug ausgeführt. Das Gesetz soll dem Ärztemangel in ländlichen Regionen entgegenwirken und eine einheitliche Versorgung für ganz Deutschland gewährleisten. Jedoch werden immer wieder Probleme und unausgereifte Ideen gefunden bzw. bemängelt. Jetzt meldet sich der NAV Virchow-Bund (Verband niedergelassener Ärzte) zu Wort.

Ankauf von Arztpraxen bringt Probleme von morgen

Dirk Heinrich, Vorsitzender des NAV Virchow-Bundes, bezeichnet das Thema Ankauf von Arztpraxen als Weg in „die Unterversorgung von morgen“. Er begründet dies damit, dass die Urbanisierung und Verstädterung auch in den kommenden Jahren zunimmt und sich die Lebensmittelpunkte weiter in die großen Ballungsräume verschieben werden. Wenn jetzt die Ärzte aus den Ballungsgebieten herausgeholt werden, entsteht dadurch der Grundstein für die Unterversorgung kommender Generationen. Die große

Zahl an Ärzten in Städten ist notwendig, um in der Zukunft eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten.
Viele Experten sehen dies aber anders, so auch der KBV, dessen Chef Andreas Köhler gerade diesen Punkt als eine Möglichkeit darstellt, um der Bevölkerung auf dem Land eine ausreichende Versorgung zu geben.

Politik muss sich auch auf andere Bereiche konzentrieren

Auch wenn der Ärztemangel nicht aus den Augen verloren werden darf, so muss die Politik ihr Augenmerk doch auch auf andere Bereiche richten. Sollte sich die derzeitige Finanzlage weiter anspannen und verschlechtern, ist möglicherweise dringender Handlungsbedarf nötig, um die Entspannung in der GKV zu retten.

Das Versorgungsstrukturgesetz sowie die Debatte um den Ärztemangel könnte angesichts einer solchen Entwicklung vielleicht schon bald in den Hintergrund rücken. Trotzdem ist für Betroffene die ärztliche Versorgung nach wie vor ein Brennpunkt im Alltag

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