GKV und private Krankenversicherung werben für Organspende

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV) werben bei ihren Versicherten für die Organspende. Den Anfang machte diese Woche die Techniker Krankenkasse, sie versandte Informationsschreiben an ihre Versicherten und legte jeweils einen Organspenderausweis bei. Mit diesem Vorgehen setzen GKV und PKV die seit dem ersten November 2012 geltende Entscheidungslösung um. Eine Verunsicherung der GKV und PKV Versicherten bezüglich der Spende von Organen bleibt jedoch trotz der gesetzlichen Neuregelung bestehen.

Neues Gesetz zur Organspende

Gemäß der gesetzlichen Neuregelung zur Organspende sind alle Krankenversicherungen, also sowohl gesetzliche Krankenkassen als auch private Krankenversicherungen, dazu verpflichtet, ihre Versicherten regelmäßig anzuschreiben, sie zum Thema Organspende zu informieren und ihnen den obligatorischen Organspenderausweis zukommen zu lassen. Diese sogenannte Entscheidungslösung soll die in der letzten Zeit stark rückläufige Anzahl von potentiellen Organspendern wieder erhöhen. Der Zyklus der Anschreiben ist mit einer Wiederholung der Anschreiben Aktionen alle zwei Jahre geplant, um das Thema Organspende im Bewusstsein der Versicherten zu halten.

Organspende bleibt freiwillig

Natürlich bleibt die Organspende in Deutschland auch weiterhin freiwillig, einen Zwang zur Spende von Organen wird es nicht geben. Auf Grund der gesetzlichen Freiwilligkeit ist natürlich auch kein Versicherter, egal ob bei der GKV oder der privaten Krankenversicherung, dazu verpflichtet, auf das Schreiben seiner Krankenversicherung zur Organspende in irgendeiner Weise zu reagieren. Die gesetzlichen Regelungen für Patienten, die sich zu Lebzeiten niemals zum Thema Organspende geäußert haben, bleiben nach wie vor in Kraft. Im Falle des Todes werden auch weiterhin die Angehörigen des Verstorbenen befragt, ob sie mit einer Organspende einverstanden sind oder nicht.

Skandal um Organspende hat tiefe Spuren hinterlassen

Die in letzter Zeit ruchbar gewordenen Skandale um die Bevorzugung zahlungskräftiger Patienten bei der Vergabe von Spenderorganen haben tiefe Spuren in der Bevölkerung bei der Wahrnehmung der Organspende hinterlassen. Aus vielen Meinungsäußerungen zum Thema geht klar hervor, dass viele potentielle Organspender von diesem Vorhaben wieder zurückschrecken. Bei vielen herrscht das Gefühl vor, dass nur Reiche von einer Organspende profitieren.

Organspende rettet Leben

Ihnen allen sei gesagt, dass bundesweit momentan rund 12.000 Patienten aller Alters-, Berufs- und Einkommensklassen dringend ein Spenderorgan benötigen. Und vor allem, dass man nicht aus dem Fehlverhalten einiger weniger Entscheidungsträger, die für ihr Handeln übrigens nach Abschluss der noch andauernden Ermittlungen hohe Strafen zu gewärtigen haben, auf das gesamte Thema Organspende einen Rückschluss ziehen sollte. Nach der aktuellen Statistik sterben pro Tag bundesweit drei Patienten, da für sie kein passendes Spenderorgan zur Verfügung steht. Dass eine Organspende Leben rettet, steht somit definitiv außer Frage, die Entscheidung darüber, ob der Einzelne nach seinem Ableben seine Organe spendet oder nicht, bleibt ihm natürlich in jedem Fall selbst überlassen.

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