Experten: Wechsel von PKV zurück in die GKV nicht sinnvoll

Für viele Versicherte der Privaten Krankenversicherung (PKV) ein Ärgernis: haben sie sich am Anfang der Versicherungszeit mit niedrigen Beitragen ködern lassen, steigen die Beiträge mit zunehmenden Alter stark an, ein Wechsel von der PKV zurück in die gesetzliche Krankenkasse ist mit allerlei Hürden gespickt.

Der Gesetzesgeber wollte Trittbrettfahrer verhindern, die in jungen Jahren eine günstige Krankenvollversicherung in der PKV abschließen und im Alter, wenn erfahrungsgemäß die Beiträge in der PKV steigen, in die Gesetzliche Krankenversicherung wechseln.

Steigende PKV Beiträge im Alter

Viele privat Versicherte der PKV lassen sich von günstigen Einsteigertarifen in der PKV locken. Ändern sich die Lebensumstände, beispielsweise bei der Geburt eines Kindes, steigen die Kosten stärker an als in der GKV.

Hier behauptet der Verband der PKV, dass die Beiträge in der privaten Krankenversicherung jährlich im Durchschnitt um 3,3 % steigen würden, während die Beiträge in der GKV im Durchschnitt um 3,1 % steigen. Diese Zahlen werden von Vielen angezweifelt, laut MAP-Report der Versicherungsbranche steigen die Beiträge in der PKV um fünf bis sieben Prozent pro Jahr. Vereinzelt werden massive Beitragssteigerungen gemeldet.

AOK: Wechsel zurück in die GKV nicht möglich

Enttäuscht zeigt sich der Bundesverband der AOK, weil eben ältere Versicherungsnehmer nicht ohne weiteres zurück wechseln können. Dies sei ein Beleg für das Ende der PKV, wobei man sagen muss, dass die AOK in den vergangenen Wochen eine regelrechte Kampagne gegen die Private Krankenversicherung aufgefahren hat.

Bedingungen zum Wechsel von PKV in die GKV

Die Hürden für einen Wechsel von der PKV in die GKV sind gewollt hoch gesteckt. Demnach können Angestellte nur dann zurück wechseln, wenn ihr Einkommen mindestens ein Jahr die Beitragsbemessungsgrenze (derzeit bei 50.850 Euro) unterschreitet.

Bei Selbstständigen wird es noch schwerer. Entweder sie geben die Eigenständigkeit auf und treten dann der Familienversicherung des Lebensgefährten bei, oder sie treten einem Angestelltenstatus bei (und hier muss der verdienst unter der Beitragsbemessungsgrenze liegen).

Bei Menschen über 55 ist ein Wechsel so gut wie möglich ausgeschlossen, zumal die Alterungsrückstellungen im Falle eines Wechsels verloren gehen. Hier bleibt nur als Alternative der Wechsel in den Basistarif der PKV.

Fazit: Vor KV Wechsel vergleichen und beraten lassen

Interessenten einer PKV sollten den Schritt in die private Krankenversicherung gut überlegen. Der Wechsel zurück in die GKV gestaltet sich schwierig. Keineswegs sollte man sich von günstigen Einsteigertarifen blenden lassen, vielmehr sollte man die künftigen Entwicklungen beachten. Daher ist ein Vergleich der PKV ratsam, auch die genauen Vetragskonditionen sollten verglichen werden.

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