Euroforum 2012: Zukunft der privaten Krankenversicherung

Die Private Krankenversicherung befindet sich aktuell in der Krise. Kritik seitens der Politik und von Verbraucherverbänden sowie von Vertretern der gesetzlichen Krankenversicherungen tun ihr Übriges. Insbesondere die Frage, ob die Private Krankenversicherung (PKV) eine Zukunft hat, gilt es dabei im Fokus zu behalten. So jedenfalls denken die Kritiker und reden die PKV nieder. Im diesjährigen Euroforum 2012 sollen die Perspektiven der privaten Krankenversicherung erörtert und Wege aus der Krise gefunden werden.

Besonders die Politik fordert eine grundlegende Änderung des dualen Krankenversicherungswesens und wünscht sich einen Umbau des Gesundheitswesens. Insbesondere die Opposition fordert zudem die Einführung einer Bürgerversicherung und will damit das Ende der PKV als eigenständigen Zweig der Krankenversicherung besiegeln. Gleichzeitig sollen die privaten Krankenversicherungsträger durch die kürzlich beschlossene Pflegereform neue Aufgaben übernehmen, die die Bedeutung der Privaten Krankenversicherung auf andere Art und Weise hervorhebt. Wie die Private Krankenversicherung im Jahre 2013 aussieht, ist letztlich vom Ergebnis der nächsten Bundestagswahl abhängig.

PKV muss Strategien für die Zukunft entwickeln

Bis dahin gilt es, dennoch auch bei der PKV über mögliche Versäumnisse und Strategien für die Zukunft zu diskutieren. Insbesondere die neue Pflegereform kann jedoch für die Private Krankenversicherung eine Möglichkeit bieten, die zukünftige Daseinsberechtigung neu zu definieren. Aufgrund der bei der privaten Pflegeversicherung wegfallenden Gesundheitsprüfung erwarten Experten jedoch sehr hohe monatliche Beiträge zu der Pflegeversicherung. Auch dies könnte der PKV Probleme bereiten. Grundlegend dürfte jedoch die Beitragssteigerung in der privaten Krankenvollversicherung als vordringliches Problem innerhalb der PKV angesehen werden.

EUROFORUM 2012 steht unter dem Motto „PKV im Aufbruch“

Diese und andere Themen werden auf der diesjährigen EUROFORUM-Jahrestagung vom 22. bis 23. August in Berlin diskutiert. Die Veranstaltung steht dabei unter dem Motto „PKV im Aufbruch“. Neben den Vertretern der Privaten Krankenversicherung kommen auch Vertreter der gesetzlichen Krankenversicherungen sowie Politiker, Wissenschaftler und Mitglieder der Bundesärztekammer in der Diskussion zu Wort.

Unter anderem wird Roland Weber, Mitglied des Vorstandes der Debeka Krankenversicherung, Prof. Dr. h.c. Herbert Rebscher von der DAK-Gesundheit sowie Jens Spahn, Mitglied des Bundestages (CDU) sowie Dr. Klaus Wingenfeld von der Universität Bielefeld zu den Diskussionsteilnehmern zählen. Als Vertreter der Bundesärztekammer wird Dr. Bernhard Rochell erwartet. Zudem werden Vertreter weiterer gesetzlicher und Privater Krankenversicherer zu Wort kommen.

Mögliche Zukunftsstrategien sollen für die PKV erörtert werden

Bei der Diskussion sollen die Zukunftsstrategien für die Private Krankenversicherung abgesteckt werden. Eines der Hauptthemen auf der Veranstaltung wird auch die Frage der Beitragsentwicklung in der PKV sein. Insbesondere die Beitragsentwicklung bei älteren Versicherten der PKV wird von vielen Seiten mit Besorgnis gesehen. Auch die Frage der möglichen Auswirkungen der ab dem 21. Dezember geltenden Unisex-Tarife wird Diskussionsgegenstand sein. Letztlich soll auch das Thema der Bürgerversicherung ausdiskutiert werden.

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